Venezuela: Ölkonzern PdVSA um Hunderte Millionen Dollar geschröpft

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Datum: 10. April 2013
Uhrzeit: 09:19 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Riesige Geldsummen zugeschanzt

Betrüger haben die Pensionskasse des staatlich venezolanischen Ölkonzerns Petróleos de Venezuela S. A. (PDVSA) offenbar um Hunderte Millionen von US-Dollar geschröpft. Laut einem Bericht der größten deutschen überregionalen Abonnement-Tageszeitung „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) soll der in einem Gefängnis in Rhode Islands inhaftierte und in Venezuela geborene Gauner Francisco Illarramendi sich und Partner mit teilweise engen Beziehungen zur Chávez-Führung riesige Geldsummen zugeschanzt habe. Illarramendi hat seinen Betrug zugegeben.

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Die Zeitung beruft sich bei ihren Behauptungen auf ein riesiges Datenleck bei zwei der weltgrössten Treuhandfirmen in Singapur und auf den britischen Jungferninseln. Die sogenannten Offshore-Leaks sind ein Leak vom April 2013, das die unternehmensinternen Datenbestände der beiden Weltmarktführer für Gründung und Verwaltung von Trusts an Offshore-Finanzplätzen betrifft. Die Daten gelangten ursprünglich über eine anonyme Person an die Journalisten des Internationalen Konsortiums für investigativen Journalismus (ICIJ). Der Umfang der Daten ist weit größer als bei allen vorangegangenen Leaks.

Demnach haben Reporter des ICIJ in Washington anhand der Papiere auch den Fall in Venezuela rekonstruiert. Sie stießen auf einschlägige Banken, Länder und Vermittler und belegen, wie riesige Summen zwischen Caracas und Connecticut durch die Welt geschaufelt wurden. Einer der Großbeschaffer soll PdVSA-Mann Juan S. Montes alias „Black“ gewesen sein. Die US-Staatsanwaltschaft wirft dem „hohen Manager der Investitionen, Versicherungen und Finanzen innerhalb von Petróleos de Venezuela“ vor, 35,7 Millionen Dollar Bestechungsgeld dafür bekommen zu haben, Millionen aus der PdVSA- Pensionskasse in Illarramendis Fonds transferiert zu haben.

„Offshore-Leaks“ ist ein umfangreiches, monatelang währendes Rechercheprojekt, an dem über 86 Journalisten von 38 Zeitungen sowie Hörfunk- und Fernsehstationen aus 46 Ländern beteiligt sind. Die Kooperation ist historisch einzigartig und eine der größten grenzübergreifenden Investigativ-Recherchen in der Geschichte des Journalismus. An der Analyse beteiligt sind unter anderem Mitarbeiter von der BBC, The Guardian, Washington Post, Le Monde, der Schweizer SonntagsZeitung, sowie in Deutschland vom Norddeutschen Rundfunk und von der Süddeutschen Zeitung.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    J. Senkenberg

    Es ist seit mehr als 10 Jahren bekannt, dass sich die linke Schmuddelbande, allen voran der Chavez-Clan, dem Volksvermögen bedient und Milliarden ins Ausland geschafft hat. Nun werden die Taten der linken Verbrecher dokumentiert.

    • 1.1
      gerda müller

      da bleibt euch die spucke weg?

      es wurde in den letzten 14 jahren nicht hunderte millionen an staatsgeldern geklaut…… von chavistas und ihre banditenbrüdern….
      sondern hunderte miliarden! das sind je: 1.000.000.000,– dollar.
      zusammengerechnet dürften in der kasse um die 2-4 billionen dollar fehlen.
      das wären dann 2 – 4 x 1.000. miliarden dollar

      soll man am sonntag die gleiche ban d nochmals wählen?

  2. 2
    Der Bettler

    Aha, langsam bröckelt die Lügenvisage der ven.Regierung.Da kann keiner mehr was behaupten es wäre nicht wahr. Und da das alles kriminelle
    Handlungen waren,wird mit Sicherheit auch weiter untersucht werden.Vielleicht führt es auch dazu,die Auslandskonten dieser Bande einzufrieren.Wissen tun es alle seit Jahren,aber ohne Beweise geht halt nichts.

  3. 3
    Martin Bauer

    Das hab ich doch auf Latina-Press schon vor knapp 2 Jahren detailliert beschrieben und teilweise mit Dokumenten belegt. Nun sind noch viel mehr Dokumente verfügbar geworden, aber eine Überraschung konnten sie nicht mehr bieten.
    Der Pensionsfond der PDVSA ist ja auch nur die Spitze des Eisbergs. Die Firma insgesamt wurde in 14 Jahren von den Chavistas um über 1000 Milliarden Dollar beraubt, die überwiegend auf Privatkonten im Ausland gelandet sind. Ein Grossteil davon ganz offiziell dokumentiert, in Form von Boni-Petrolero, die Insider – und nur diese – billigst mit BsF zum Nationalbank-Kurs kaufen und am Folgetag im Ausland für Dollar verkaufen konnte. Das waren 100-200% Reingewinn in 1-2 Tagen ohne Kapitaleinsatz, denn jede beteiligte venezolanische Bank musste „Freunden der Revolution“ das Geld für den Kauf der Anleihen „leihen“, ob sie wollten oder nicht. Ich trinke gelegentlich mal ein Bier mit Leuten, die davon leben. Daher weiss ich es aus erster Hand. Fragt mich bitte nicht nach Namen oder Beweisen…!

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