Ein vierwöchiger Hungerstreik von mehr als 60 Mitgliedern der kubanischen Demokratiebewegung hat ein glückliches Ende gefunden. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, ist der politische Gefangene Luis Enrique Lozada Igarza am Abend des 7. Mai aus der Haft entlassen worden.
Lozada Igarzas willkürliche Misshandlung und Verhaftung war der Anlass für die Protestaktion von Kubas größter Oppositionsbewegung, der „Patriotischen Union Kubas“ (UNPACU). Die Bürgerrechtler wollten mit ihrem Hungerstreik auf die enorme Zahl willkürlicher und sehr gewalttätiger Verhaftungen aufmerksam machen. Nach Angaben der IGFM hätten die kubanischen Behörden allein im April 366 Kubaner aus politischen Gründen verhaftet.
Nackt ausgezogen, mit Stöcken geschlagen
Der freigelassene Demokratie-Aktivist Luis Enrique Lozada Igarza war seit dem 9. April ohne Anklage im berüchtigten Aguadores-Gefängnis in Santiago de Cuba inhaftiert. Wie die IGFM weiter berichtet, schlugen und misshandelten ihn Beamte in dieser Zeit: „Sie zogen mich gewaltsam aus und zerrten mich nackt in eine Zelle.“ Mehrfach wurde er mit Stöcken geschlagen.
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin unterstreicht, dass die Lage für Bürgerrechtler und Mitglieder der Demokratiebewegung in Kuba weiterhin prekär ist. „Jede Woche erreichen uns neue Meldungen von Verhaftungen und Gewalt gegen die ‚Damen in Weiß‘ und andere Regimekritiker, die nichts weiter fordern, als ihr elementares Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung“, so Lessenthin. „Luis Enrique Lozada Igarza ist frei, aber Raúl Castro lässt weiterhin Oppositionelle verhaften.“
366 politische Verhaftungen im April
Die IGFM verweist dazu auf einen Bericht des kubanischen Menschenrechtsverteidiger Elizardo Sanchez Santa Cruz, nachdem allein im vergangenen April 366 Kubaner aus politischen Motiven festgenommen wurden.
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