Die Mordrate in Venezuelas stieg zwischen 1998 und 2009 um 256%. Laut Rojas-León, Direktor der venezolanischen Observatory of Violence, bleiben dabei 91% der Verbrechen ungestraft.
Im vergangenen Jahr wurden in Venezuela 16.047 Menschen getötet, 14.800 im Jahr 2008 und 4.500 im Jahre 1998. Alleine in Caracas wurden 140 Morde pro 100.000 Einwohner im Jahr 2009 verübt. Der Vergleich zu Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens, fällt erschreckend aus. Dort wurden 18 Morde pro 100.000 Einwohner registiert.
„Chavez hat die Idee, mit seiner Revolution Strukturen aufzubrechen. Er muss doch auch verstehen,dass Gewalt ein Klassenkampf ist, ein Konflikt der Armen gegen die Reichen“, teilte Rojas-León mit. „Im Moment haben die Menschen in Venezuela allen Grund zu stehlen oder Morde zu verüben. Die Regierung vertuscht dabei die Zahlen und versucht damit ein illusorisches Gefühl der Sicherheit schaffen kann“, klagt León. Gemäss León sind der Regierung von Chavez diese Zahlen sehr wohl bekannt. Die Popularität des Prasidenten sank in den letzten Monaten allerdings gewaltig, so dass ein Sieg bei den Parlamentswahlen im September, bei der die Partei des Präsidenten zwei Drittel der Stimmen gewinnen möchte, ernsthaft bedroht ist.
Laut OVV blieben in den letzten drei Jahren über 91% der Morde in Venezuela ungestraft. Während im Jahr 1998 noch 5.017 Personen im Zusammenhang mit 4.500 Morden verhaftet wurden, sanken im Jahr 2009 die Verhaftungen dramatisch. Gerade 1.491 Personen wurden für mehr als 16.000 Morde festgenommen.
Es ist Wahlkampf. Da wird die Sicherheit wieder ein großes Thema sein. Angeblich hat Venezuela in den letzten Monaten durch eine Polizeireform (bessere Ausrüstung, bessere Bezahlung, mehr Einheiten) größere Erfolge feiern können. Es ist interessant wie sich das entwickelt