Venezuela: Kopie eines Filmes war noch nie so gut wie das Original

chav

Datum: 05. Juni 2013
Uhrzeit: 12:10 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Venezuelas verstorbener Präsident Hugo Chávez hatte die Diplomatie des südamerikanischen Landes mit seinem aggressiven und beleidigenden Stil gegen Regierungen/Institutionen geprägt. Er galt als Unruhestifter des Kontinents – wurde allerdings ernst genommen. Mit seiner ganz speziellen Art erreichte das südamerikanische Land eine kontinental führende Rolle, unabhängig davon, ob seine zirkusreifen Auftritte immer sinnvoll waren. Letztlich verfolgte er seine eigenen Zwecke, die scharf von Narzissmus geprägt waren.

chav

Seine „Erben“ Nicolás Maduro und Diosdado Cabello kopieren den Stil ihres ehemaligen Chefs, im naiven Glauben, dass das, was bei Chávez funktionierte, nun auch bei ihnen klappen wird. Dabei vergessen sie, dass die Kopie eines Filmes noch nie so gut wie das Original war. Sie beweisen täglich, dass sie dem bolivarischen Führer nicht einmal Ansatzweise auch nur den kleinsten Finger reichen können. Sie sind keine Schauspieler, taugen nicht einmal für ein C-Movie.

Maduro hat es in drei Monaten geschafft, dass seine übertriebene und lächerliche Imitation einen Narren aus ihn gemacht hat. Dies ist das Drama eines auf eine Person orientierten Regimes, bei der sich alles um eine zentrale Figur scharrt.

Sowohl der Ex-Busfahrer (Maduro) und der Multimillionär (Cabello) hatten nie eine Chance, in ihre Rolle zu wachsen. Chávez war Allein-Regent, er brauchte keine Hilfe eines Teams. Dies machte die Regierungspartei PSUV zu einer reinen Wahlkampfmaschine und nicht zu einer Organisation, in der interne Debatten eine Norm für getroffenen Entscheidungen waren. Das in einer Demokratie übliche „Spiel“ von Mehrheiten und Minderheiten gab es nicht. Chávez gab Befehle an seine Gefolgsleute – er erwartet keine Opposition von ihnen.

Diese sich jetzt an die Macht klammernde Gruppe folgte in der Vergangenheit keine politischen Linien und wartete nur auf die Befehle von oben. Nach dem Tod des „Comandante“ gibt es nicht eine einzige Person, die das Steuer der Chavismo-Bewegung mit der gleichen Strenge und Souveränität übernehmen könnte. Maduro, äffischer Nachahmer von Chávez, ist nicht mehr als eine traurige Karikatur.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

Berichte, Reportagen und Kommentare zu aktuellen Themen – verfasst von Lesern von agência latinapress. Schicken auch Sie Ihre Erfahrungen, Erlebnisse oder Ansichten an redaktion@latina-press.com

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Prensa Miraflores

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. Es kommen noch Befehle von oben,nur eben um die Ecke: Nun hat Raul Castro die Vaterrolle übernommen. Und warum ist Diosdado Cabello denn Multimillionär.hat er etwa in einer Art Lotto gewonnen?

  2. 2
    Fideldödeldumm

    @Annaconda: Jeder in dieser Regierung ist Mulitmillionär! Wo soll denn sonst die ganze Kohle abgeblieben sein? Die Bevölkerung hat doch nicht viel von den Erdöleinnahmen bekommen (auch wenn sie stark rückläufig sind).

    • 2.1
      Annaconda

      Die Frage war Ironie….es ist doch fast allen klar ,wohin das Volksvermögen abgewandert ist.Keiner der Neureichen in der Regierung könnte darlegen,wie sie in wenigen Jahren von Nichts alle zu Millionären/Milliardären in $ wurden.Da wünsche ich mir ein unparteiisches Gericht mit soliden Nachforschungen.Bestimmt ist dies der Raub des Jahrhunderts…?

  3. 3
    Der Bettler

    Nicht zu vergessen,daß der Clan des verblichenen Chavez Milliardäre sind,
    und das alles dem Land gestohlen haben.Oder kann mir einer erklären wie ein Dorfschullehrer mit zig Kindern,zu einem solchen Milliardenvermögen gekommen ist,nachdem Chavez persönlich gesagt hat,daß er ein Präsidentengehalt von 10.000 $ im Monat hat.Man braucht da wirklich kein Adam Riese sein !

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!