Die in Brasilien seit rund zwei Wochen anhaltenden Demonstrationen sind am Sonntag (23.) abgeflaut, über soziale Netzwerke wird zu einem Generalstreik am 1. Juli aufgerufen. Präsidentin Dilma Rousseff will sich am Montag mit den Gouverneuren der 27 Bundesstaaten und den Bürgermeistern der Landeshauptstädte um 16:00 Uhr Ortszeit (19:00 GMT) im Palácio do Planalto (offizieller Arbeitsplatz des Präsidenten der Republik) in Brasilia treffen und in Reaktion auf die Proteste einen Nationalen Pakt für die Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen vorschlagen.
In mehreren brasilianischen Städten haben sich am Sonntag erneut Demonstranten versammelt, um gegen Korruption und staatliche Verschwendung zu protestieren. In Fortaleza beteiligten sich rund 500 Demonstranten an einer Kundgebung am Rande des Spiels des Confederations Cup zwischen Nigeria und Spanien, der größte Marsch fand mit rund 4.000 Menschen in Rio de Janeiro statt. Landesweit waren Hunderte Kinder für eine „bessere Zukunft des Landes auf den Straßen, viele hatten sich in den Nationalfarben Gelb und Grün angemalt.
Aus Angst vor Vandalismus hatten mehrere Einkaufszentren ihre Türen geschlossen. In ausländischen Medien als „arme und wütende Jugendliche“ bezeichnete Kriminelle hatten in den letzten Tagen Geschäfte geplündert und wahllos alles zerstört.
Für Montag wurde in den sozialen Netzwerken zu einem Marsch zur Candelaria-Kirche (Igreja de Candelaria) in der Innenstadt von Rio de Janeiro aufgerufen. Die Bewegung „El Movimiento Pase Libre de Sao Paulo“ rief zu einer Demonstration am Dienstag (25.) am Rande der Metropole auf. Andere Gruppen fordern einen Protest am 30. Juni vor dem Maracana-Stadion, wo das Finale des Confed-Cups gespielt wird.
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