Die mexikanischen Tequilaproduzenten haben ihr Augenmerk auf den riesigen chinesischen Markt gerichtet. Während eines Treffens der Staatsoberhäupter von Mexiko und China haben beide Regierungen vereinbart, dieTequila Einfuhren aus Mexiko zu erhöhen. Als Tequila wird eine Form des Mezcal, eines Agaven-Brands aus Mexiko, bezeichnet. Tequila ist der bekannteste Mezcal und wird in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco und in vier weiteren Staaten aus dem Herzen der blauen Agave gewonnen.
„Wir gehen davon aus, in den nächsten 5 Jahren bis zu 10 Millionen Liter Tequila nach China zu exportieren. Damit wird das Land nach den USA unser zweitgrößter Markt“, erklärte Francisco Soltero Jimenez, Chef des Nationalen mexikanischen Tequila Verbandes. Mexiko exportiert derzeit Tequila in mehr als 100 Länder, fast 80% der Ware geht in die USA.
Bis vor kurzem hatte China die Einfuhr von ausländischen Spirituosen auf maximal zwei Gramm Methanol pro Liter – dies unter Berufung auf schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit – beschränkt. Die meisten hochwertigen Tequila enthalten mehr Methanol als der bisherige zulässige Grenzwert. Im vergangenen Jahr exportierte Mexiko deshalb nur rund 410.000 Liter „minderwertigen“ Brand nach China.
Nun hat die Regierung in Peking neue Richtlinien deklariert. Daraus geht hervor, dass Tequilas mit mehr als 2 Gramm Methanol pro Liter keine schädlichen Auswirkungen für die Gesundheit des Verbrauchers darstellen.
China verbraucht 5 Milliarden Liter Spirituosen jährlich, angeführt von Cognac, Whisky und Wodka. Trinken alkoholischer Spirituosen ist ein langjähriger Bestandteil der chinesischen Kultur, vor allem während der zahlreichen Geschäfts-Bankette. Zudem ähnelt das Aroma des Tequilas dem des traditionellen chinesischen Weins – ein starkes Getränk.
„Chinesische Verbraucher wollen ihr Geld für luxuriöse und einzigartige ausländische Produkte ausgeben. Damit zeigen sie ihre soziale Stellung auf eine moderne Art. Tequila ist eines von vielen Produkten, die diese Geltungssucht befriedigen wird“, zeigt sich Christopher Shanahan, Ernährungs und Landwirtschaft-Manager vom US-Analysten Frost & Sullivan überzeugt.
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