Im südamerikanischen Land Bolivien sind erneut zwei mutmaßliche Räuber von einem wütenden Mob gelyncht worden. Die grausamen Hinrichtungen fanden in der Provinz Chapare, im nördlichen Teil des bolivianischen Departamento Cochabamba, statt. Bolivien ist in Südamerika nach Guatemala das zweite Land mit den meisten eigenmächtigen, illegalen Exekutionen an vermeintlichen Verbrechern oder unliebsamer Personen.
Nach Angaben der lokalen Polizeibehörde wurden die beiden 25 und 30 Jahre alten Männer verdächtigt, Motorräder auf einer Straße etwa 340 Kilometer östlich von La Paz gestohlen zu haben. Als die Beamten Stunden später über den Vorfall informiert wurden fanden sie am Ufer des Río Ichoa einen brennenden Reifenstapel vor, auf dem sich nur noch die verkohlen Überreste der Opfer befanden. Die Täter flüchteten und gaben später bekannt, dass sie die Männer erschlagen und anschließend verbrannt hätten.
Nach Angaben des Bürgerbeauftragten Rolando Villena wurden in diesem Jahr bereits zehn Personen in verschiedenen Regionen des Landes Opfer der Lynchjustiz. Die Täter rechtfertigen Folter und Mord gegenüber mutmaßlichen Verbrechern und behaupten, dass die Anwendung “Justicia Comunitaria” (Gemeinschaftsjustiz) in der Verfassung aus dem Jahr 2009 verankert ist. Die linksgerichtete Regierung von Präsident Evo Morales bestreitet, dass die Morde Teil des Justizsystems sind.
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