Panama: Schuldenzahlung von Venezuela verlangt

Datum: 03. August 2013
Uhrzeit: 01:58 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Schuldenberg zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden US-Dollar

Panamas Präsident Ricardo Martinelli war am 8. Juli mit einer Delegation von Geschäftsleuten nach Venezuela gereist und hatte das Regime in Caracas unter anderem darum gebeten, seine Schulden im zentralamerikanischen Land zu begleichen. Durch die permanenten Probleme mit der Devisenbeschaffung haben sich laut Berichten des panamaischen Außenministeriums hohe Schulden angehäuft. Die Unternehmen aus Venezuela profitieren zwar vom größten Waren- und Kapitalumschlagsplatz Lateinamerikas, bezahlen ihre Rechnungen wegen Devisenmangels aber nicht pünktlich.

colon

Panamaische Medien spekulieren darüber, dass sich inzwischen ein Schuldenberg zwischen „800 Millionen und 1,2 Milliarden US-Dollar“ angehäuft hat. Dies wurde vom Verband der Nutzer der Freihandelszone Colón (FZC) offiziell nicht bestätigt. Präsident Germán Gómez wies darauf hin, dass am 12. August hohe Regierungsvertreter aus Venezuela erwartet werden, um die Missstände zu beheben.

Protektionismus und staatliche Kontrollen führen in Venezuela nicht nur zu leeren Lebensmittelregalen in den Supermärkten. Aufgrund fehlender Devisen hat die Wirtschaft des südamerikanischen Landes Schulden in Milliardenhöhe angehäuft. Laut Hugo Dell’Oglio, Präsident des venezolanischen Verbandes der Kunststoffindustrie (Asociación Venezolana de la Industria Plástica), gibt es bei einigen Unternehmen Zahlungsverzögerungen von bis zu 400 Tagen.

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  1. 1
    Der Bettler

    Ganz einfach,die diversen Gläubiger sollten an Venezuela kein Streichholz mehr liefern,vielleicht ändert sich dann die Zahlungsmoral dieser Schmarotzer.

  2. 2
    Eric

    Die Privatunternehmen lavieren nur rum und warten auf einen für sie günstigen Umtauschwert der Währung. Und nichts weiter steckt da dahinter!

    • 2.1
      Herbert Merkelbach

      Ihrem Kommentrar entnehme ich, dass Sie überhaupt nicht verstanden haben worum es handelt.
      Die FZP Colón besteht seit 1948, d. h. eine festgelegtes Gebiet auf dem Staatsgebiet der Republi Panamá. In dieser speziellen Zone können sich Firmen ansiedeln, die entweder etwas produzieren oder auch nur handeln wollen, also Importieren und Exportieren oder auch Produkte veredeln wollen.
      Dafür zahlen diese Firmen eine Vergütung an die Regierung Panamás, der jedoch so niedrig ist, dass sich jede gewerbliche Tätigkeit lohnt. Die Ausnahme ist, dass die herstellten Produkte nicht nach Panamá eingeführt werden dürfen. Dafür fallen die entsprechenden Gebühren in Panamá an.
      Ansonsten dürfen alle Waren zollfrei die Freihandelszone berühren und auch wieder verlassen.
      Nun zurück zum Beispiel Venezuela. Einige venezolanische Fiormen haben sich in dieser Zone angesiedelt. Entweder beziehen Sie Produkte aus Venezuela. die sie weiter behandeln, egal in welcher Form und exportieren oder sie importieren Produkte aus anderen Ländern oder auch aus Panamá, die sie nach Venezuela weiterleiten.
      Natürlich müssen diese Produkte bezahlt werden, egal welche Zahlungskonditionen dafür festgelegt worden sind. Da es sich um venezolanische Firmen handelt, erhalten diese Ihre Devisen, also ausländische Zahlungsmittel von der BCV (der Zentralbank Venezuelas). Da kein nichtvenezolanischer Lieferer die Währung Venezuelas akzeptiert oder auch akzeptieren wird, fordert der venezolanische Händler oder auch Produzent in der Freihandelszone die „US Dollars“ bei seiner Zentralbank an. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass die venezolanische Regierung seit über 10 Jahren eine Devisenbewirtschaftung eingeführt hat. Man teilt also ausländische Zahlungsmittel entsprechend der Verfügbarkeit zu. Wenn also die Schulden der venezolanischen Händler so gewaltig sind, dass sich sogar der Präsident Panamás nach Venezuela begibt, dann ist dies ein Zeichen dafür, dass die Zentralbank Venezuelas nicht genügend Devisen zur Verfügung hat. Dies hat nichts mit der Bonität der Firmen in der Freihandelszone zu tun. Es ist vielmehr ein Zeichen einer miserablen Wirtschaftpolitik, die die Regierung in Venezuela betreibt.
      Mein Ratschlag an Sie: besorgen Sie sich ein Buch über Volkswirtschaftslehre und lassen Sie bitte Ihre disqualifizierende Kommentare.

      • 2.1.1
        Annaconda

        Genau so ist es!.Die Regierung von Panama könnte aber auch die zahlreichen Dollarkonten von hohen Regierungsvertretern von Venezuela in Panama konfizieren.Es handelt sich da meist um geraubtes Volksvermögen,welches auf Konten in Panama ,Costa Rica etc. verschwindet, um von da aus in Drittländer transferriert zu werden.Der letzte mir bekannte Fall war der Versuch, ein Konto mit 6o Millionen Dollar in Panama City zu eröffnen.Der Kunde : die Frau des „roten“ Bürgermeisters Jorge Rodriguez.

  3. 3
    Martin Bauer

    Wenn PSUV Leute über die Begleichung von Schulden reden wollen, dann steckt dahinter stets der Versuch eines weiteren Wirtschaftsverbrechens, in aller Regel auf Kosten des venezolanischen Volkes. Die bewegen ihre Hintern nur, wenn es Geld zu kassieren gibt.

    Ich habe z.B. erlebt, dass eine deutsche Firma von denen etwas kaufen wollte. Dazu musste der Geschäftsführer persönlich anreisen und das Geld in baren Devisen mitbringen. Die roten Halunken bezahlten dann die Rechnung in BsF aus eigener Tasche und sackten den Devisenbetrag zum staatlichen Wechselkurs selber ein. In die Staatskasse flossen also nur wertlose Papierfetzen mit dem Konterfei von Simon Bolivar, das Geld behielten die roten Genossen für sich.

    Ähnliche Tricks werden auch angewandt, wenn im Ausland etwas bezahlt werden soll. Es fliessen masslos überhöhte Beträge, zumeist direkt aus Petro-Dollar Einnahmen, das meiste davon in die Taschen der PSUV Bonzen. Mir selber wurden von denen Geschäfte angeboten, bei denen ich gar nichts liefern sollte. Nur Gelder weiterleiten, gegen eine saftige Beteiligung. So gern ich Geld verdiene: ich möchte es auch verdienen! Als überzeugter Kapitalist kann ich auf die ausbeuterischen Methoden der Roten nur spucken.

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