Europas Stierkämpfer sind auf der Flucht vor der Wirtschaftskrise und der wachsenden Opposition gegen die Ethik des blutigen Sports. Laut Wirtschaftswissenschaftlern hat sich die Zahl der jährlichen Stierkämpfe in Europa seit Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 auf „nur 2.000“ im vergangenen Jahr nahezu halbiert, eine zusätzliche Reduktion von 15 Prozent in diesem Jahr wird prognostiziert. Immer mehr Toreros aus Spanien und Portugal versuchen ihr Glück deshalb in Peru. Im südamerikanischen Land finden rund 540 „Corridas“ pro Jahr statt, mehr als in jedem anderen Staat in Lateinamerika.
Obwohl ein Gesetz zum Verbot und Missbrauch von Tieropfern im vergangenen Jahr den peruanischen Kongress passierte, sind die Proteste gegen den „Sport“ nur minimal und hauptsächlich auf die Hauptstadt Lima beschränkt. Laut „Agenda Taurina“, Perus führender Stierkampf-Führer, sind derzeit 59 europäische Stierkämpfer im Land aktiv. Dies ist fast das Dreifache der Zahl aus dem Jahr 2008.
Im Vergleich zu Spanien, wo Star-Toreros bis zu 200.000 US-Dollar und Novizen (Neulinge) über 800 Dollar für einen einzelnen Auftritt erhalten, müssen sich die europäische Migranten in der Andenrepublik mit knapp 1.500 US-Dollar pro Auftritt begnügen.
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