Zum Gedenken an Oscar A. Romero

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Datum: 16. März 2010
Uhrzeit: 09:18 Uhr
Ressorts: El Salvador, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Oscar A. Romero, Erzbischof aus El Salvador, trat für die Rechte der armen Bevölkerung ein und musste sein Engagement mit dem Leben bezahlen. Am 24.3.1980 wurde er von einem durch einheimische Militärs mit dem Mord beauftragten Soldaten während eines Gottesdienstes erschossen. Sein Tod markierte den Beginn des Bürgerkriegs in El Salvador.

Romero wurde am 15. August 1917 in einer kleinen Gebirgsstadt an der Ostgrenze zu Honduras geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Als katholischer Erzbischof kämpfte er für soziale und politische Gerechtigkeit in Lateinamerika und stellte sich damit in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in seinem Land. Romeros Predigten wurden landesweit und darüber hinaus durch andere lateinamerikanische Radiostationen übertragen. Mehrmals erhielt Romero Todesdrohungen gegen seine Person. Miguel d’Escoto Brockmann, damals Außenminister Nicaraguas und auch Priester, bot ihm in seinem Land, das gerade selbst eine Militärdiktatur erfolgreich gestürzt hatte, Asyl an. Romero lehnte ab: Er könne sein Volk nicht alleinlassen und füge sich dem Risiko des Augenblicks.

Am 24. März 1980 wurde Monseñor Oscar Arnulfo Romero y Galdámez ermordet, als er die Messe in der Krankenhauskapelle der Divina Providencia las. Bei seinen Mördern wurden Unterlagen und ein Notizbuch gefunden, in denen Todeslisten und Preislisten für Morde standen: für den Mord an einem Bauern erhielten Todesschützen der Todesschwadrone 5.000 Colón, für einen Professor oder Intellektuellen 10.000 Colón und für den Mord an einem Priester 25.000 Colón. Der Mord an ihm war der Auftakt eines Bürgerkrieges in El Salvador, der in 12 Jahren mehr als 75.000 Menschenleben forderte; unter ihnen waren 70.000 Zivilisten. Bereits bei der Begräbnisfeier für ihn, bei der etwa eine Million Menschen teilnahmen, gab es ein Massaker mit 40 Toten an den Teilnehmenden.Einige Augenzeugen verschwanden spurlos, andere, wie zum Beispiel der Untersuchungsrichter des Mordfalles, der nach einem Mordversuch schließlich nach Nicaragua floh, wurden eingeschüchtert, wieder andere flohen aus El Salvador und gingen ins Exil.

Romero ist längst eine Symbolfigur des Widerstandes und der Hoffnung in Lateinamerika geworden. Wie er kämpfen heute soziale, politische und christliche Bewegungen für Gerechtigkeit in Lateinamerika. Sie tun dies unter dem Vorzeichen einer internationalen Wirtschaftskrise und unter unabhängigen und formal demokratischen, nationalen Regierungen, von denen einige repressiv sind, andere jedoch mit hoffnungsvollen Neuerungen begonnen haben.

Auch in diesem Jahr nehmen verschiedene Hamburger Solidaritätsgruppen und kirchliche Einrichtungen den Jahrestag der Ermordung von Oscar Romero zum Anlass, um über die Situation in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern zu informieren und Initiativen dort vorzustellen, die sich für ein freies und gerechtes Lateinamerika einsetzen. Neben Vorträgen mit Gästen vermitteln ein Theaterworkshop, eine Hafenrundfahrt, eine Ausstellung, Gottesdienste, Konzerte sowie eine Filmreihe interessante und ermutigende Einblicke in die lateinamerikanische Realität.

Die Romerotage 2010 werden gefördert und veranstaltet durch das Nordelbische Missionszentrum, Erzbistum Hamburg, Kirchenkreis Stormarn, Katholischer Fonds, Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, Evangelischer Entwicklungsdienst – Bildungsstelle Nord, InWent gGmbH.

Zu den einzelnen Veranstaltungen
Zum Programm der Romero-Filmtage 2010
Bonner Oscar-Romero-Tage

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