Ein Tornado hat am Sonntag (22.) in der etwa 30.000 Einwohner zählenden Stadt Taquarituba (Bundesstaat São Paulo) rund 200 Häuser zum Teil schwer beschädigt und mindestens vier Personen das Leben gekostet. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt, der Orkan schleuderte Autos und Omnibusse durch die Gegend.
Nach Angaben der Behörden begann der Sturm um 15:45 Uhr Ortszeit und intensivierte sich abrupt zu einer Großtrombe. Die Windhose riss das Dach einer Turnhalle ab, ein Teenager wurde von den Trümmern erschlagen. Bushaltestellen, Fitnesscenter und mehrere Getreidesilos wurden vollkommen zerstört, die Feuerwehr war im Großeinsatz. Laut den Meteorologen war der Sturm das Ergebnis einer Kaltfront, die aus dem Süden kam und der Region optimale atmosphärische Bedingungen für die Bildung eines Tornados bescherte.
Tornados entstehen über Land am häufigsten im Frühsommer, wobei das Maximum mit zunehmenden Breitengraden später auftritt. Sie treten über Land am wahrscheinlichsten in den frühen Abendstunden auf, während bei Wasserhosen das Maximum in den Morgenstunden liegt. Ferner zeigt sich bei Wasserhosen ein klimatologischer Unterschied im Jahresgang, je nach dem, ob diese an Land ziehen oder über dem Wasser verbleiben.
Tornados werden weltweit überall da beobachtet, wo es Gewitter gibt. Schwerpunkte sind Regionen mit fruchtbaren Ebenen in den Subtropen bis in die gemäßigten Breiten. Für Wetterlagen mit hohem Unwetterpotential bedingt das Gebirge relativ trockene und kühle Luftmassen im mittleren bis oberen Bereich der Troposphäre bei südwestlichen bis westlichen Winden, während in den tieferen Schichten feuchtwarme Luftmassen aus der Golfregion ungehindert nach Norden transportiert werden können. Dadurch kommt eine labile Schichtung der Atmosphäre bei einem großen Angebot latenter Wärme mit einer Richtungsscherung des Windes zusammen.
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