Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die russische föderale Raumfahrtagentur Roskosmos haben im März 2013 eine förmliche Vereinbarung zur Zusammenarbeit beim Programm „ExoMars“ unterzeichnet. Die Antwort auf die Frage, ob auf dem Mars jemals Leben existiert hat, gehört zu den großen wissenschaftlichen Unterfangen unserer Zeit. Die wissenschaftlichen Zielsetzungen von „ExoMars“ stehen ganz im Zeichen dieser Fragestellung. Der von der ESA zu liefernde „ExoMars-Rover“ der Mission 2018 soll die Planetenoberfläche nach Spuren von gegenwärtigem oder früherem Leben abtasten und wird sich zu diesem Zweck in der kommenden Woche einem Test in der chilenischen Atacamawüste unterziehen.
Die Atacamawüste erstreckt sich entlang der Pazifikküste Südamerikas (in etwa zwischen den Städten Tacna im Süden Perus und Copiapo im Norden Chiles) über eine Distanz von rund 1.200 Kilometern. Die Region ist eine der trockensten Landschaften der Erde. In ihrem zentralen Bereich besteht schon seit wenigstens 15 Millionen Jahren ein hyperarides Klima. Es gibt Orte, an denen jahrzehntelang kein Regen registriert wurde.
Aufgrund des extrem trockenen Wüstenklimas sind mehrere große Sternwarten auf den Bergen in der Wüste errichtet worden. Die Sternwarten La Silla und Las Campanas liegen rund 50 km südlich von Vallenar. Auf dem Berg Cerro Paranal – 120 km südlich der Hafenstadt Antofagasta – hat die Europäische Südsternwarte das Paranal-Observatorium errichtet. Weitere Teleskope sind das auf der Chajnantor-Hochebene liegende Atacama Large Millimeter Array und das Atacama Pathfinder Experiment. Die USA nutzten die Atacamawüste bereits zum Testen einiger ihrer Marssonden – nun wird der „ExoMars-Rover“ Erfahrungen für zukünftige Missionen zum Roten Planeten sammeln und deshalb auf „Herz und Nieren“ getestet.
Finanziert wird „ExoMars“ von 13 ESA-Mitgliedstaaten (Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich) sowie von Kanada.
Der Rover der Mission 2018 wird dabei über folgende Instrumente verfügen: PanCam, ein hochauflösendes Weitwinkelkamerasystem (unter der Leitung des Vereinigten Königreichs), CLUPI, eine Kamera für Nahaufnahmen (unter der Leitung der Schweiz), WISDOM, ein Radar für Bodensondierungen (unter der Leitung Frankreichs), Ma_MISS, ein in den Bohrer für Bodenuntersuchungen integriertes miniaturisiertes Infrarot-Spektrometer (unter der Leitung Italiens), MicrOmega, ein abbildendes Spektrometer für sichtbares und Infrarotlicht (unter der Leitung Frankreichs); RLS, ein Raman-Spektrometer (unter der Leitung Spaniens) und MOMA, ein neuartiger Detektor für organische Moleküle (unter der Leitung Deutschlands mit wichtigen Beiträgen aus den USA).
Leider kein Kommentar vorhanden!