Paraguay hat Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro vor einem Jahr zur Persona non grata erklärt. Dieser hatte als damaliger Außenminister versucht, gegen die Amtsenthebung von Präsident Fernado Lugo vorzugehen. Paraguay wurde infolge der Ereignisse um die Absetzung von Lugo im Juni 2012 vorübergehend bis zu den dortigen Neuwahlen suspendiert. Paraguays Parlament hatte den Beitritt Venezuelas blockiert, das Land wurde aber in den Bund aufgenommen, als Paraguays Mitgliedschaft ausgesetzt war. Präsident Horacio Cartes beklagte sich mehrfach darüber, dass Venezuela ohne die Zustimmung seines Landes in den Staatenbund aufgenommen wurde. Die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern liegen seitdem auf Eis.
Venezuelas Außenminister Elías Jaua wurde laut einer Erklärung des paraguayischen Außenministeriums eingeladen, um mit seinem Amtskollegen Eladio Loizaga über einen „Prozess zu Normalisierung der bilateralen Beziehungen“ zwischen beiden Ländern zu diskutieren. Diese Einladung hat Caracas angenommen und Jaua wird am Mittwoch (9.) nach Asunción reisen.
Der Gemeinsame Markt Südamerikas (Mercosur) ist ein Zusammenschluss der politisch eher links stehenden und wirtschaftlich verschlossenen Staaten Südamerikas. Der Bund konstituierte sich durch Unterzeichnung des Vertrages von Asunción vom 26. März 1991 und nur nach dem erfolgreichen Start war es ihm gelungen, die wirtschaftliche Integration in der Region voranzutreiben. Der von Brasilien dominierte Mercosur ist gemessen an seinen ursprünglichen Zielen weitgehend gescheitert. Er funktioniert immer mehr als politische Allianz und immer weniger als ein gemeinsamer Markt des Südens.
Update 9. Oktober
Außenminister Elías Jaua hat während einer Pressekonferenz in Asunción die Ernennung eines neuen venezolanischen Botschafters in Paraguay angekündigt.
Der „mercosur“ ist nichts im Vergleich zur „Alianza del Pacífico“. Mit dem Beitritt Venezuelas wollte doch Señor Hugo Chávez Frias die blühenden Landschaften in allen möglichen Formen in seinem Land verwirklichen. Nichts ist dergleichen geschehen. Das größte Hindernis zur Verwirklichung eines gemeinsamen Marktes im „mercosur“ ist die ständige Rivalität zwischen Brasilien und Argentinien. Cristinas ständige Beschützung ihres Binnenmarktes durch die Errichtung von neuen Zollschranken „innerhalb“ dieses Marktes kann niemals zu einem gemeinsamen Markt führen. Weiterhin erschwerend ist die wirtschaftliche und politische Macht, die Brasilien ausübt. Dagegen sind die anderen machtlos.
Nun will Paraguay auch noch an die Fleischtöpfe in Venezuela, bevor der Rest vom Schützenfest auch noch weg ist. Schade, hätte ihnen mehr Charakter gewünscht und zugetraut. Aber die Versuchung war wohl doch zu groß, den Venezolanern die alten Fleisch- und Geflügelbestände zu verkaufen, als zu entsorgen.