Im südamerikanischen Land Venezuela nimmt der Druck auf die unabhängige und meist regierungskritische Medienlandschaft offenbar weiter zu. Am Freitag (11.) ist der Reporter eines provinziellen Radiosenders in der Stadt San Juan de los Morros, Hauptstadt des Bundesstaates Guárico, von Beamten der Kriminalpolizei festgenommen und abgeführt worden.
Der 50-jährige Víctor Hugo Donaire hatte sich in einer live übertragenen Sendung auf „Radio Los Morros 89.7 FM“ darüber gewundert, weshalb bei einigen Mitgliedern der Strafsicherheitsbehörden Luxus-Autos in den Garage stehen und sie teuren und auffälligen Schmuck tragen. Nach Angaben seines Sohnes Danny Donaire wurde Víctor wenige Minute später verhaftet. Ein Mitarbeiter des Radiosenders, der den Vorfall beobachtete und fotografieren wollte, wurde angeblich misshandelt und sein Handy beschlagnahmt.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Venezuela auf Platz 117 von 179 Ländern (Reporter ohne Grenzen). „Viele Journalisten in Venezuela sind infolge ihrer Arbeit großen Gefahren ausgesetzt“, bemängelte der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr. Wie schon sein Vorgänger Hugo Chávez beschuldigt Präsident Nicolás Maduro private Medien aus dem In- und Ausland, das Land zu destabilisieren.
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