Drohende Staatspleite in Argentinien: Zentralbank verhandelt mit China über Milliardendarlehen

Datum: 15. Oktober 2013
Uhrzeit: 14:48 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
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Dem südamerikanischen Land Argentinien droht die zweite Staatspleite in zwölf Jahren. Erst vor wenigen Tagen hat die linksgerichtete Regierung eine weitere Schlappe im Rechtsstreit mit Hedgefonds um alte Anleiheschulden erlitten. Laut dem obersten US-Gerichtshof („Supreme Court“) muss Argentinien erst seine Schulden bei Hedgefonds begleichen, bevor es andere Schulden zahlen darf. Für Argentinien rückt der Zahlungsausfall dadurch näher. Retter in letzter Sekunde scheinen einmal mehr die Chinesen zu sein, die bereits Milliarden von US-Dollar in die marode Wirtschaft Venezuelas pumpten.

Argentinische Medien berichten übereinstimmend, dass die Zentralbank in Buenos Aires mit der Bank of China über eine Kreditlinie in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar verhandelt. Beide Länder hatten eine ähnliche finanzielle Unterstützung bereits im Jahr 2009 unterzeichnet. Präsidentin Cristina Kirchner, der vor wenigen Tagen angeblich ein Blutgerinnsel im Gehirn entfernt wurde, hat die Verhandlungen mit China bisher nicht bestätigt.

Die Ära Kirchner neigt sich dem Ende entgegen. Bereits im August hat die Partei der Präsidentin bei den freien und öffentlichen Vorwahlen nur mehr 26 Prozent der Stimmen bekommen. Damit haben sich alle Hoffnungen zerschlagen, im Oktober eine Zweidrittelmehrheit im Parlament zu ergattern um per geplanter Verfassungsänderung eine Wiederwahl der Präsidentin zu ermöglichen. Der “Kirchnerismo” verlor in allen wichtigen Provinzen – in der Hauptstadt, Córdoba, Santa Fé und Mendoza. Die Argentinier nennen ihre vielfach geliftete Präsidentin nur noch verächtlich „Botox-Evita“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Gast

    So erwischt es jeden der sich damals mit Hugo eingelassen hat,wo der Weg hinführt
    kann man in Venezuela bewundern.

    • 1.1
      Herbert Merkelbach

      Genau so ist es. Cristina hat wohl gemeint, der Weg, den ihr Busenfreund in Venezuela einschlägt, wäre der richtige. Weit gefehlt. Abermals steht Argentinien vor einem Moratorium. UND natürlich hat die Bevölkerung darunter zu leiden. Ich möchte gerne wissen, wieviel Geld Cristina auf ausländischen Konten in US Dollar liegen hat!!

      • 1.1.1
        Caramba

        Keine Ahnung wieviel Geld sie im Ausland hat, aber hier ist mal ein Hinweis darauf, WO sie es hat:

        „xxxx://argentinienportal.com.ar/content/cristina-kirchner-wegen-geldw%C3%A4sche-angezeigt“

  2. 2
    Caramba

    Ich glaube ich würde die Milliarden lieber den Hedgefonds schuldig bleiben als den Chinesen in ein paar Jahren…..lieber heute monetär pleite als übermorgen komplett ausgeraubt! Aber an übermorgen zu denken ist von jedem Politiker viel verlangt, von einem argentinischen wohl undenkbar das zu verlangen.

    • 2.1
      Herbert Merkelbach

      Die argentinische Regierung hat einen sehr entscheidenden Fehler gemacht, in dem sie die Staatsanleihen in US$ und auch noch in den USA ausgab. Jetzt ist der Kuddelmuddel perfekt: US amerikanisches Recht obliegt. Auf den anderen Seite, welcher Gläubiger hatte den Finanzplatz Buenos Aires gewählt?

  3. 3
    Martin Bauer

    „Hätsch Fonds, dätsch nich orbeiten!“ sagte einst ein Kommunist, der von der Wende träumte…

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