Haiti: Cholera fordert erneut 360 Menschenleben

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Katastrophale Verhältnisse in Haiti (Foto: Alex E. Proimos)
Datum: 23. Oktober 2013
Uhrzeit: 08:29 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Cholera-Epidemie in Haiti hat sich in den letzten Monaten intensiviert. Nach dem aktuellen Bericht des Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, OCHA) starben in diesem Jahr bereits mindestens 360 Menschen an der schweren bakteriellen Infektionskrankheit.

Ende Oktober 2010 rief Haiti nach dem Ausbruch von Cholera-Erkrankungen den sanitären Notstand aus. Die Infektionen traten zunächst in der ländlichen Provinz Artibonite, nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince, auf. Am 9. November 2010 wurden erstmals Cholera-Erkrankungen in der Hauptstadt gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 550 Menschen an der Krankheit gestorben, mehr als 8.000 Haitianer waren infiziert. Anfang des Jahres 2010 hatte ein schweres Erdbeben die Region erschüttert. Nach der Katastrophe waren mehr als 500.000 Menschen an Cholera erkrankt und über 7.000 gestorben. Seit Beginn der Regenzeit 2012 hat sich die Situation erneut verschärft. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen hat sich die Zahl der Patienten in weniger als einem Monat mehr als verdreifacht.

OCHA hat davor gewarnt, dass im August dieses Jahres 5.300 Fälle von Cholera registriert wurden. Im September erhöhte sich die Zahl der Patienten auf 5.600, was als beunruhigender Trend bezeichnet wurde. Seit Anfang des Jahres haben die Behörden bereits 41.000 Fälle von Cholera-Erkrankungen bestätigt.

Experten führen das erneute Aufflammen auf die starken Überschwemmungen in den an der Karibik liegenden Departementos Artibonito und Centro zurück. Ebenfalls wird auf die nach wie vor katastrophalen Hygienebedingungen in den Lagern in und um die Hauptstadt Port-au-Prince hingewiesen. Dort leben seit dem Erdbeben im Januar 2010 noch immer mehr als 170.000 Menschen in teils erbärmlichen Zuständen. 45.000 Menschen in diesem Gebiet verfügen über keine Latrinen und weniger als 5 Prozent haben Zugang zu Abfall- und Abwasserentsorgung.

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