Die Behörden Puerto Ricos sind in Alarmbereitschaft. Grund dafür ist das Auftauchen einer neuen Billigdroge, die Chaos auf der Karibikinsel anrichten könnte. Desomorphin, in der Drogenszene auch Krokodil oder kurz „Krok“ genannt, ist ein stark potentes Opioid, das erstmals 1932 in den Vereinigten Staaten synthetisiert wurde. Vor zwei Wochen tauchte die Droge erstmals auf Puerto Rico auf, der Konsument hatte das Betäubungsmittel von einer Reise nach Baltimore, Maryland, mitgebracht.
Desomorphin gehört in Deutschland und Österreich aufgrund eines hohen Abhängigkeitspotentials zu den nicht verkehrsfähigen Betäubungsmitteln. Krokodil findet als „Droge des armen Mannes“ eine weite Verbreitung innerhalb Russlands. Im September 2013 tauchte die Droge erstmals in Phoenix in den Vereinigten Staaten auf, im Oktober kam die Droge im Raum Chicago auf. Eine Klinik in Joliet im Bundesstaat Illinois behandelte im Oktober 2013 drei Nutzer von Krokodil.
Bei Injektion führen diese Nebenprodukte zu schweren Gewebeschäden, Venenentzündungen und Nekrose bis zur Gangrän oder Organversagen. Irreversible Schädigungen (neurologische Veränderungen, Nierenschäden, Gefäßschäden) können bereits bei der ersten Verwendung entstehen. „Krok“ ist so aggressiv toxisch, dass die durchschnittliche Überlebensdauer von Konsumenten nach Beginn des regelmäßigen intravenösen Konsums gerade noch ein Jahr beträgt.
Analysen der russischen Antidrogen-Behörde FSKN zeigen, dass die braune Suppe Schadstoffe enthält: Knochen zerstörendes Phosphor etwa und Schwermetalle wie Blei, Zink und Antimon-Oxid. Der Dreck in der Droge lässt die Junkies langsam verfaulen, Beine und Hände der Konsumenten sind übersät mit faulig-braunen und stinkenden Flecken.
Die Gesundheitsbehörden Puerto Ricos´s weisen darauf hin, dass das Medikament bereits verheerende Auswirkungen in Städten wie New York, Orlando, Chicago und Arizona erzielt habe. In diesen Agglomerationen lebt eine große Population von Puerto Ricanern, die regelmäßig ihr Heimatland besuchen. José Vargas Vidot, Gesundheits-Experte und Geschäftsführer der Initiative für gemeinschaftliche Zuständigkeit appellierte an die Behörden, sich auf eine eventuelle Ankunft der Droge auf dem einheimischen Markt vorzubereiten.
Laut offiziellen Statistiken gibt es auf Puerto Rico 34.000 Heroin-Süchtige. „Wir dürfen die Gefährlichkeit der neuen Droge nicht unterschätzen. Sicherlich hat dieses Medikament auch seine Chancen, nach Puerto Rico zu gelangen. Dafür gibt es mehrere Gründe, insbesondere wegen der Nähe zu den USA. Zwischen Puerto Rico und Orte wie Orlando oder New York gibt es eine Luftbrücke…..“, argumentiert Dr. Ángel González, medizinischer Berater in Substanzgebrauchsstörungen.
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