Am Sonntag ist im Norden São Paulos ein 17-jähriger Jugendlicher bei Krawallen von einem Polizisten erschossen worden. Kurz darauf gingen Hunderte wütende Jugendliche auf die Straße, plünderten Geschäfte und griffen Busse an. Am Dienstagmorgen (29.) Ortszeit wurde erneut ein Jugendlicher, der sich nach einem Raub auf den Flucht befunden haben soll, von einem Polizisten erschossen. Dies führte zu neuen Protesten in der Region, wütende Prostestanten blockierten Straßen und setzten Reifenstapel in Brand.
Der Norden der Landeshauptstadt gleicht einem Kriegsgebiet. Mindestens dreißig Fahrzeuge, darunter Traktoren, Busse und Lastwagen, wurden von den Protestanten abgefackelt, mehrere Geschäfte geplündert. Eltern schickten am Dienstag ihre Kinder nicht zur Schule, viele Händler ließen ihre Geschäfte geschlossen. In einigen Lagerhallen tobt noch immer das Feuer, welches der Mob in der Nacht gelegt hatte.
Unter den Einheimischen herrscht Panik, viele fürchten um ihr Leben. „Hier tobt ein Krieg, wir befinden uns auf einem Schlachtfeld“, ängstigt sich die 29-jährige Sandra da Silva. Durch die Straßen ihres Viertels ziehen dichte Rauchschwaden, die Bewohner konnten in ihren rauchgeschwängerten Behausungen nicht übernachten und flohen zu Verwandten.
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