Ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Walter Alva hat im Norden Perus einen mehr als 3.000 Jahre alten Tempel entdeckt, der möglicherweise der Chavín-Kultur zugeordnet werden kann. Alva ist ein peruanischer Archäologe, der 1987 durch die Entdeckung des „Herrn von Sipán“ (Señor de Sipán) weltbekannt wurde. Weltweit gilt er aus ausgewiesener Experte für die Kultur der Moche, die er eingehend studiert hat.
In den Anden Perus, hinter der Cordillera Blanca ganz in der Nähe von Huaraz, liegt im Gebirgstal Callejón de Conchucos die riesige Tempelanlage von Chavín de Huántar. Die dreitausend Jahre alte Tempelanlage ist ein einmaliger, mystischer Ort in den Hochanden und ist für das Land und für die Kulturen Südamerikas von höchster Bedeutung.
Alva und sein Team fanden nun im Distrikt Congona Cañaris (Provinz Ferreñafe in der Region Lambaye) einen umfangreichen Komplex von zerstörten Strukturen, einschließlich Plattformen und Monolithen mit gemeiselten Katzen und Vögeln. Der Wissenschaftler geht nach eigenen Worten davon aus, dass es sich wahrscheinlich um ein wichtiges religiöses Zentrum handelt. Der Fund der Anlage ist von großer historischer Bedeutung, weil Artefakte und Strukturen am Fundort deutliche Einflüsse aus der Chavín-Kultur zeigen.
Die Ausgrabungsarbeiten begannen bereits Anfang September, nach einer langen Periode der administrativen Verzögerung. „Diese Entdeckung beweist, dass die Chavín-Kultur bis in ferne Zonen siedelte. Der über 3.000 Jahre alte Tempel mit seinen unterirdischen Strukturen, Anlagen und Räumen für die Chavín-Priester, war ein strategisches Heiligtum in diesem Tal. Wir sind über die gut erhaltenen Strukturen außerordentlich erfreut. An diesem geheimen Ort führten Priester Riten für ihre Götter durch“, so Alva.
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