Mexikanische Behörden gaben bekannt, dass die Zahl der Morde in der Stadt Ciudad Juarez, die im Norden Mexikos liegt, den höchsten Stand in ihrer Geschichte erreicht hat. Bis Mitte Oktober wurden dort in diesem Jahr 1.986 Morde registriert.
In der Stadt nahe der Grenze der Vereinigten Staaten geschehen somit durchschnittlich sieben Morde pro Tag. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2008 bedeutet dies zudem eine Steigerung von 815 Morden. Alleine im Monat Oktober wurden bislang 195 Morde entdeckt.
Die hohe Mordrate ist laut den Sicherheitskräften darauf zurückzuführen, dass es in der Stadt einen eskalierenden Krieg zwischen den Drogenkartellen von Sinola und dem Juarez Kartell gibt. Der mexikanische Präsident Felipe Calderón hatte zwar darauf reagiert und seit Ende 2006 Tausende von Soldaten zur Bekämpfung der Drogenkartelle nach Ciudad Juarez und in andere Städte in Mexiko abkommandiert. Allerdings scheint sich die Gewalt selbst nach Entsendung der Streitkräfte weiter erhöht zu haben.
Ciudad Juarez liegt in der Nähe der Stadt El Paso im US-Bundesstaat Texas. Seit Jahren ist die Stadt mit ihren 1.5 Millionen Einwohnern einer der wichtigsten Punkte für den Kokainhandel von Mexiko aus in die Vereinigten Staaten. Das Kartell der Drogenhändler in der Region kämpft nicht nur um die Kontrolle der Schmuggelrouten in USA, sondern auch um den Drogenmarkt in der Stadt selber.
In den letzten Jahren ist der Drogenmarkt in Ciudad Juarez stetig gewachsen und seit dem Beginn des blutigen Konflikts der grossen Kartelle um die Kontrolle des Drogenhandels hat Ciudad Juarez ihren Ruf als relativ ruhige und ungefährliche Stadt in Mexiko vollständig verloren. Jährlich gab es dort früher nur etwa 200 Tötungsdelikte, vergleichbar mit El Paso. Nun ist die Stadt eine der gefährlichsten der Welt.
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