Knapp 37 Jahre nach seinem Tod ist am Mittwochmorgen (13.) Ortszeit mit der Exhumierung der sterblichen Überreste von João Belchior Marques Goulart begonnen worden. „Jango“ war von 1961 bis 1964 Präsident Brasiliens und verstarb 1976 offiziell in Argentinien an einem Herzanfall.
Am 31. März 1964 wurde Goulart durch einen Militärputsch, der von den USA unterstützt wurde, seines Amtes enthoben. Truppen aus Minas Gerais marschierten in Richtung Rio de Janeiro, um den Erfolg des Staatsstreiches sicherzustellen. Das Militär setzte General Humberto Castelo Branco als Nachfolger Goularts ein. Goulart floh nach Uruguay, später nach Argentinien, wo er verstarb. Es gibt auf Indizien gestützte Vermutungen, nach denen er vergiftet worden und ein Opfer der Operation Condor gewesen sein könnte.
Die Todesursache soll nun offiziell untersucht werden. Bereits um 08.00 Uhr Ortszeit fanden sich Spezialisten auf den Friedhof in São Borja (Bundesstaat Rio Grande do Sul) ein, um Vorbereitungen für die Exhumierung zu treffen. „Dies ist ein historischer Moment für die Opfer der Diktatur“, erklärte der Enkel von Goulart.
Die brasilianische Regierung hat eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, welche die Arbeiten überwacht. Unter den Spezialisten befinden sich vier Experten der brasilianischen Bundespolizei (PF), soweie Forensiker aus Uruguay, Argentinien und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK).
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