Internationale Wirtschaftsexperten bescheinigen dem südamerikanischen Handelsbündnis Mercosur keine Zukunft. Der Gemeinsame Markt Südamerikas hat sich zu einer Zwangsjacke für kleinere Volkswirtschaften entwickelt und kommt wegen internen Konflikten nicht vom Fleck. Dies hat die brasilianische Industrie schon lange erkannt und fordert erneut ein Freihandelsabkommen mit den USA.
Laut Robson Andrade, Präsident der Nationalen Vereinigung der Industrie (Confederação Nacional da Indústria, CNI), leidet Brasilien unter einem Rückgang seiner Wettbewerbsfähigkeit. „“Wir wollen ein Freihandelsabkommen mit den USA“, so Andrade in einer Rede vor amerikanischen Geschäftsleuten. Dies war das erste offenkundige Versuch seit 2003, um die Öffnung der brasilianischen Industrie für den US-Markt zu diskutieren.
Die Vereinigten Staaten sind hinter China der zweit wichtigste Handelspartner für die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Während Brasilien überwiegend Rohstoffe nach China exportiert, verkauft und produziert die brasilianische Industrie (Halb)fertigwaren in die Vereinigten Staaten.
Zwischen 2000 und 2008 betrug der Handelsüberschuss mit den USA fast 10 Milliarden US-Dollar, in Vorjahr lag das Defizit bei 5,6 Milliarden Dollar.
Der Mercosur ist nicht des Papieres wert, auf dem die Vereinbarung geschrieben wurde. Hauptsächlich die ständige Konkurrenz zwischen Brasilien und Argentinien lässt diese Wirtschaftsvereinigung nicht vorwärts kommen. Dazu noch der permanente Alleingang von Senora Kirchner: Zölle jeglicher Art um die argentinische Wirtschaft vor den anderen Mitgliedsländern zu schützen.
Die brasilianischen Unternehmer müssen die Nutzlosigkeit dieses Wirtschaftsbundes längst erkannt haben: Venezuela kann seine Importe nicht bezahlen und die anderen Mitgliedsländer schotten sich wie gesagt teilweise ab, die übrigen sind vom Markt her zu klein.
Bleibt nur ein Markt mit 310 Mio. Menschen wie der der USA. Einfach, oder?