Das südamerikanische Land Paraguay wird von der schlimmsten Dengue-Epidemie in seiner Geschichte heimgesucht. Im Nachbarland von Argentinien und Brasilien starben bisher 242 Personen an dem Virus, für die kommenden warmen Monate wird mit einem Anstieg der Opferzahl gerechnet. Bis zum Jahr 2007, als 17 Todesfälle gemeldet wurden, hat es in Paraguay offiziell niemals ein Todesopfer durch den Stich der Gelbfiebermücke oder Ägyptischen Tigermücke (Stegomyia aegypti, früher Aedes aegypti) gegeben.
Die Regierung hat bereits massive Sprüh-und Sensibilisierungskampagnen durchgeführt. Ein gemischtes Team von staatlichen und zivilen Kräfte war mit biologisch abbaubaren Insektiziden in mehreren Vierteln der Hauptstadt Asunción im Einsatz – dieses Gebiet ist besonders stark vom Ausbruch der Krankheit betroffen. Das Gesundheitsministerium bemängelt, dass die Bürger die Schwere des Ausbruchs nicht erkennen und oftmals den Sprühtrupps den Zugang zu ihren Behausungen verwehren. Mehrfach konnte dieser erst nach einem Gerichtsbeschluss erzwungen werden.
Diese Art von sozialer Apathie stellt die Regierung vor schwere Probleme. „Der Mangel an aktiver Bürgerbeteiligung ist ein schwerwiegendes Problem. Ich glaube, dass die Regierung Strafmaßnahmen gegen den Personenkreis aussprechen sollte, der sich nicht um die Verunreinigungen auf Straßen, in Wohngebieten und aus Schrottplätzen kümmert. In unzähligen Reifen und Schrottautos steht das Wasser und bietet optimale Bedingungen für die Dengue-Fliege“, erklärt Dr. Silvio Ortega, Leiter des Kontrollzentrums für ansteckende Krankheiten.
Paraguays Vize-Präsident Juan Afara findet drastischere Worte. „Unsere Bürger müssen verstehen, dass wir uns hier im einen Krieg befinden. Dies ist ein Krieg gegen einen Feind, der Schmutz und Unrat heißt. Das ist die Realität, aber wir werden gewinnen“, so Afara.
Nicht vergessen, ganz Südamerika und Mittelamerika ist betroffen. Und letztes Jahr habe ich auch schon in Nordspanien Plakate gesehen, die die Ausbreitung der Tigermücken anzeigen.
Abholzung, Klimaerwärmung und der Schmutz helfen den Tigermücken und Schmetterlingsmücken (Uebertragen Leismaniosis) sich in Gegenden anzusiedeln, die bis vor ein paar Jahren frei davon waren