Venezuela: Regierung setzt Unternehmen Frist für die Anpassung ihrer Verkaufspreise

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Ausnahmezustand im Einzelhandel (Foto: AVN)
Datum: 18. November 2013
Uhrzeit: 11:01 Uhr
Leserecho: 12 Kommentare
Autor: Redaktion
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Venezuelas Regierung setzt den Unternehmen im Land eine Frist für die Anpassung ihrer Verkaufspreise. Dadurch sollen Spekulationen beendet werden. Dies gab am Sonntag (18.) Vize-Präsident Jorge Arreaza bekannt. „Präsident Nicolas Maduro wird in Kürze eine Frist für alle Unternehmen in diesem Land bekannt geben. Die Verkaufspreise müssen landesweit so nahe wie möglich der Realität angepasst werden“, so Arreaza in einer von Venezolana de Television ( VTV) übertragenen Pressekonferenez.

Nach seinen Worten kann auf diese Weise ein „absolutes Gleichgewicht“ hinsichtlich der Verkaufspreise geschaffen werden. „Alle Unternehmen müssen einheitliche Gewinnspannen respektieren“. Er betonte, dass für kleine und mittlere Unternehmen Bedingungen geschaffen werden, damit sie auf eine faire Finanzierung zugreifen können. „Lieferanten dürfen ihre Kunden nicht betrügen“, erklärte er.

Venezuelas Präsident greift gegen hohe Preise durch. Maduros „ökonomische Offensive“ kommt wenige Wochen vor den mit Spannungen erwarteten Kommunalwahlen. Nachdem von der Regierung installierte Preisinspektoren Hinweise auf zu hohe Preise in den Geschäften gegeben hatten, wurde eine Preissenkung verordnet. Damit begann die Hexenjagd im Handelssektor, bis zu 100 Personen sollen wegen Wucher und Preistreiberei bereits verhaftet worden sein.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    fideldödeldumm

    So liebe Venezuela-Freunde! Ich möchte mich mal festlegen, dass im Frühjahr die Lichter ausgehen. Nach den Feiertagen ist nicht mehr viel Geld da, um ab Januar neue Ware zu kaufen. Kredite gibt es keine mehr. Entweder werden dann auch die Geschäfte von den Chinos übernommen oder viele Geschäfte bleiben leer. Und dann beginnt der große Run auf alles was noch übrig ist. Da gibt es dann Mord und Totschlag.

    • 1.1
      Marvin Scott

      Eine schreckliche Vision aber leider denkbar.

  2. 2
    Marvin Scott

    Preise landesweit der Realität anpassen und einheitliche Gewinnspanne für alle Unternehmen befiehlt Ökonomieprofessor Maduro. Wer zahlt dann die Mehrkosten für lange Transportwege oder die höheren Mieten downtown? Für Zinsen bei Lagerhaltung, für höhere Gehälter für qualifizierteres Personal, für Um- und Abpackarbeiten? Jorge Arreaza los, sofort an die Arbeit! Sie müssen nun all das berechnen, damit die Preise landesweit der Realität angepasst sind, und zwar für alle Produkte, die auf dem Markt sind! Wenn die Regierung das schafft, dann ist dem Präsidenten der Nobelpreis für Ökonomie sicher. Aber vermutlich sind ihm ein paar Millionen Klopapierrollen lieber.

    • 2.1
      Martin Bauer

      Schock schwere Not! Man darf doch Kommunisten mit solch kapitalistischen Lappalien kommen! Das halten die für böswillige Propaganda. Und ein so saudummer, wie Maduro, kapiert ohnehin nichts.

  3. 3
    Caramba

    Du bist in guter Gesellschaft mit Deiner Prognose – die Frage ist, was wird dann passieren?
    Mord und Totschlag, soviel scheint sicher – und dann? Werden die Leute akzeptieren, dass man bewaffnet im Rudel zum „Einkaufen“ gehen muss? Oder werden sie endlich versuchen, die Verantwortlichen aufzuknüpfen? Ist der Masse überhaupt klar, WER verantwortlich ist? Was wird die Guardia Nacional machen? Was das Militär und die para-Milizen?
    Fragen über Fragen…..
    Ich halte es für eine plausible Antwort, dass die Paviane (roten Är…e) genau auf solche Unruhen warten – nein, sie provozieren – um im grossen Stil Militär auf die Strasse zu bringen und bei der guten Gelegenheit gleich mit der lästigen Opposition und allen anderen, die den Mund aufmachen, aufzuräumen. Wetten dass es die Listen der zu verhaftenden oder exekutierenden Personen schon gibt? Herr Cocchiola weiss nun dummerweise durch den „Flucht“-Lapsus von Maburro schon, dass er draufsteht, und der Rest kann es sich hoffentlich denken.

    Buenas Noches, querido VE….

    • 3.1
      Sandrita

      darf ich mal eine ganz doofe Frage stellen? Lebst du in VE?
      Wie ist denn die Lage wirklich vor Ort, so wie man es liest, oder schlimmer oder für Touristen ok, aber kompliziert? Grund meiner Frage, ich versuche rauszufinden, wie gefährlich eine Reise nach VE ist, die wir Ende Dezember „eigentlich“ antreten wollten.

      • 3.1.1
        Fideldödeldumm

        Da würde ich an Ihrer Stelle mal konkrekt bei der Deutschen Botschaft anfragen, was die so von Ihren Reiseplänen hält. Es kommt auch etwas darauf an, wo Sie genau hin wollen. Aufgrund der Funktion der Botschaft, wird die Auskunft naturgemäß übervorsichtig sein, aber wenn Sie zwischen den Zeilen lesen könnnen, dann können Sie sich ihren Teil bei denken.

        Für meinen Teil bin ich froh, dass meine Familie seit Ende Oktober wieder zurück in Deutschland ist. Einer Reise kurz vor oder nach den Wahlen (8. Dezember) hätte ich mit Sicherheit nicht zugestimmt.

      • 3.1.2
        Caramba

        Hola,
        ich hab bis August 2012 da gelebt, dann haben wir vor den Wahlen (Oktober) alle zusammen das Land verlassen, ich hab 2 kleine Kinder und wollte das Risiko nicht eingehen.
        Heute ist die Lage viel schlimmer……ich würde niemals mit meinen Kindern nach VE fahren, trotzdem ihre Oma da lebt und der Rest der Familie meiner Frau. Zu riskant, keine Grundversorgung (Windeln, Milch….)
        Wäre ich Single (mann!) und sehr abenteuerlustig – evtl ja. Wobei sich die Frage stellt, warum sich das antun? In derselben Reichweite von D aus liegt einem die ganze Karibik zu Füssen, wo es genauso schöne Strände und freundliche Menschen gibt, aber mit gefüllten Supermärkten und ohne Mord und Totschlag.
        Hoffe, das hilft……
        Saludos
        dd

  4. 4
    marco_calde

    @fidel: bitte nicht! Entweder gleich im Dez oder erst nach April, denn im März/April bin ich vll einige Wochen in CCS wg einem Projekt in Petare. Da kann ich keine Unruhe gebrauchen.

    @Caramba: In der Karibik gibt es aber kein CCS. :P und ich als hyperaktives Kind kann sowieso keine 30min am Stand liegen. Ich glaube (m)eine Freundin mit der ich mal in Choroni war, war auch schon ziemlich gestresst, weil ich dauernd was machen musste.

    @Sandrita: Du solltest auf jeden Fall spanisch sprechen können. Als Gringo kann man in Lateinamerika nahezu überall hinreisen. Im Fall von Vzla würde ich dir aber abraten. Und nicht nur so ein bisschen Touristen-Spanisch. Eine Polizei Kontrolle solltest du schon schaffen – die können nämlich ziemlich ätzend werden. ;)

    Von Grund auf würde ich aber sagen, wenn du wirklich fliegen willst, dann kannst du das schon machen. Du sollest nur wissen was du tust. Sprich keine Bolos auf der Straße wechseln. Keine Privattaxis, außer du kennst die Leute wirklich. Oder auch bei Busreisen. Fahr nur mit „anständigen“ Gesellschaften z. B. Aeroexpresos Ejecutivos, die waren damals bis 2011 noch so die Besten. Es gab/gibt zwar noch andere „gute“ Gesellschaften, aber Rodovia hat z. B. seinen Terminal in CCS beim Colegio de Ingenieros und die Gegend ist spät Abends nicht zu empfehlen.

    Auch wenn ich CCS für eine wirklich tolle Stadt halte, ist es für Touristen eigentlich ein NoGo Area. Die Isla ist vermutlich auch nicht mehr so dolle. Merida, Coro, Morrocoy und Choroni müssten schon noch ziemlich sicher sein. Vermute ich mal.

    Du musst die Reise nur anständig planen. Und im Endeffekt sind in den letzten 3 Jahren auch nur 2 Deutsche (von denen ich weiß) umsgekommen. Einmal Einsiedler und der andere war ein Austauschstudent aus Bremen – sprich beide residente.

    Wenn nix schief geht, werde ich kommendes Jahr auch meine Diplomarbeit in Petare/CCS machen. Ich würde das sicherlich nicht machen, wenn ich nicht davon ausgehen würde, dass ich nochmal zurückkomme. Natürlich bleibt immer ein Restrisiko – und mann kann ich sich dafür oder dagegen entscheiden.

    Die meisten Kommentatoren hier im Forum wohnen ja immer noch in Vzla, sprich du musst hier nur ein bisschem am Ball bleiben. Ach, und was die Berichte über Vzla angeht, nimm die nicht all zu ernst. Das Vzla Forum von Latino-Press ist eigentlich mehr ein personal Blog, da wird die politische Meinung gleich mitgeliefert. :P

    • 4.1
      Caramba

      Das stimmt natürlich, eine internationale Grosstadt fehlt. Fort de France ist ganz nett, auch abends genügend geboten, und vom Lebensgefühl ein bisschen wie Cote dÁzur in der Karibik. Nett, wenn sie es französisch mögen, aber natürlich anders als CCS. Ich hatte ein Segelboot und diverse Wassersportartikel (Windsurf, Tauchen etc), da wird Ihnen nicht langweilig. Ansonsten…hm…Miami? Nee, is USA, irgendwie…..ich weiss nicht. Viel Glück!
      Saludos
      dd

  5. 5
    Sandrita

    @marco_calde
    danke für das Feedback. Nun ja ich hätte vielleicht gleich zuschreiben sollen, dass ich ein Haus in VE habe und wir alle 1-3 Jahre drüben sind. Zuletzt 2011. Natürlich war da auch mal keine Milch da und man sollte nachts nicht Autofahren etc. Ich spreche auch spanisch und komme überall durch. Wir haben ein eigenes Auto und sind auf niemanden angewiesen. Wir sind in Maracay und Ocumare und dort kenne ich mich auch aus. Das es evtl. schwierig wird an gewisse Lebensmittel zu kommen, kann ich mir vorstellen. Ich frage mich nur immer ist es kompliziert an sachen zu kommen oder gefährlich. Muss ich Angst haben wenn ich im „normalen“ supermercado bin und einkaufe was da ist, dass ich hinterher überfallen werde, wenn ich mit meinen Sachen zum Auto gehe? Wenn ich mit meinem Mann alleine fliegen würde, würde ich mir nicht so gedanken machen, aber unser Zwerg (der im übrigen auch schon dreimal drüben war) ist halt erst 6 und deshalb mache ich mir die Gedanken. Das übliche was drüben seit Jahren schon ist, ist für uns normal und damit wissen wir umzugehen. Aber eben nicht, wie es grad wirklich ist. Wenn ich beruhigt einkaufen kann (was halt da ist) und mich tagsüber normal bewegen kann ist das für uns völlig ok. wir sind eh am Strand und genießen unser Haus.

    @ fideldödeldumm und caramba
    auch Euch danke für die Einschätzung, aber genau diese Meinung habe ich auch von einem Bekannten bekommen. Aber ich denke mir immer, dass die Situation für einen „Touristen“ was ich ja nciht bin, aber sagen wir für jemanden der nicht permanent drüben lebt, anders ist als für die Leute drüben. dass sich hier wirklich Leute um Harina PAN streiten udn schlagen kann ich verstehen, aber ich werde ich sicherlich nicht mit jemanden anlegen sonder der jenige soll es dann haben.

    • 5.1
      Fideldödeldumm

      Deshalb sagte ich ja: „Es kommt auch etwas darauf an, wo Sie genau hin wollen.“ In Maracay und Ocumare war ich noch nicht und bin auch nicht über die Situation informiert. Wenn Sie dort ein Haus haben, stehen Sie aber sicher auch in Verbindung mit dort lebenden Personen und müssten doch über die momentanen Gegebenheiten vor Ort informiert sein. Um das Haus muss ja auch jemand kümmern mit dem Sie in Kontakt stehen. Falls dies nicht so sein sollte, wundern Sie sich nicht, wenn das Haus von Rothemden bewohnt wird.

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