Der in seiner Heimat Bolivien fast unbekannte Ametrin (Handelsbezeichnung Bolivianit, Amecitrin oder Trystin) erfreut sich wachsender internationaler Beliebtheit. Viele Schmucksteine finden in der Esoterik als Heilstein Verwendung, oder sollen in Amuletten vor schlechten Einflüssen schützen. Wichtigste Abbaugebiete für natürlichen Ametrin sind Bolivien und Brasilien (Rio Grande do Sul).
Wahrscheinlich schon seit der Altsteinzeit finden Steine auch als Schmuck Verwendung. In der Antike wurden Edelsteine neben Gold, Silber und anderen Materialien zu Schmuck verarbeitet. Als Halbedelsteine bezeichnete man früher Minerale, die sich durch ihre Schönheit auszeichnen, im Gegensatz zu den Edelsteinen aber wesentlich häufiger in der Natur vorkommen. Sie sind meist weniger hart und weniger wertvoll als Edelsteine. Der Begriff Halbedelsteine ist veraltet und sollte in der Mineralogie und Gemmologie nicht mehr angewendet werden. Er deutet eine gewisse Minderwertigkeit an, die tatsächlich aber nicht vorhanden ist. Heute spricht man ausschließlich von Edelsteinen oder von Schmucksteinen.
„Ametrin“ ist die Bezeichnung für eine zweifarbige Mischung aus Amethyst (Lila Quarz) und Citrin (Gelber Quarz). Beim „Bolivianita“ scheint sich das alte Sprichwort zu bestätigen:“Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland“. Tatsächlich erobert der Stein den internationalen Markt und bleibt in Bolivien weitgehend unbekannt. Im südamerikanischen Anden-Staat wird der Stein hauptsächlich in Santa Cruz de la Sierra, am Rande der Bergkette Cordillera Orienta und in den Tälern von San Bernardo de Tarija (am Rande der Anden in einer Höhe von rund 1.900 Metern) extrahiert.
Laut Jorge Guzman, einer der größten Schmuck/Juwelier Händler Boliviens, hat der „Bolivianita“ schnell internationale Aufmerksamkeit gewonnen. Er bezeichnet es als geradezu paradox, dass sich die Umsätze auf den wichtigsten Export-Märkten wie in den USA, Frankreich, Italien und Asien in den letzten Jahren verdoppelt haben und im eigenen Land stagnieren. Nach Angaben von Rodolfo Meyer, Besitzer des größten Export-Unternehmens dieser Kategorie, kostet ein Karat „Bolivianita“ auf dem lokalen Markt rund zwei US-Dollar – im Ausland mehr als das fünffache.
Offizielle Zahlen des Institutes für Außenhandel belegen, dass sich die Ausfuhr der Schmucksteine im Jahr 2012 auf 49,2 Millionen US-Dollar belief. Bis September dieses Jahres erreichte der Export bereits 95,2 Millionen Dollar. Der „Bolivianita“ gilt inzwischen als „Kult Juwel“, der die bolivianische Identität in der Welt verbreitet.
Laut einem Gesetz vom Januar 2009 ist der Export des Steines in rohem, gehämmerten, gesägten oder vorgeformten Zustand für zehn Jahre verboten. Die Ausfuhr kann nur als geschliffener Edelstein erfolgen.
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