Im zentralamerikanischen Land Honduras waren am Sonntag (24.) 5.355.112 Wahlberechtigte dazu aufgerufen, einen neuen Präsidenten, 128 Abgeordnete des Parlaments und 298 Bürgermeister für die nächsten vier Jahre zu wählen. Die Wahlbeobachtungsmission der Europäischen Union (EU) bescheinigte eine „friedliche Wahl, mit großer Transparenz und Partizipation“. Nach Auszählung von knapp 60 Prozent aller Stimmzettel konnte der Parlamentspräsident und Kandidat der aktuellen Regierungspartei, Juan Orlando Hernández, 32,79 Prozent der Stimmen (591.274) auf sich verbuchen. Laut dem Obersten Wahlgericht „Tribunal Supremo Electoral“ erhielt Gegenkandidatin Castro nur 27,54 Prozent (496.688), der liberale Kandidat Mauricio Villeda holte 20,01 Prozent der Stimmen (360.863). Die Wahlbeteiligung lag bei 61 Prozent, dem Wahlsieger genügt eine einfache Mehrheit.
Im Wahlkampf warb der 45-Jährige für ein Sozialprogramm für die 800.000 ärmsten Familien des Landes, eine Stärkung der neu geschaffenen Militärpolizei im Kampf gegen die Bandenkriminalität und Investitionen im Bildungssektor. Dies überzeugte offenbar das Wahlvolk, welches Xiomara Castro, Ehefrau des 2009 gestürzten Präsidenten José Manuel Zelaya und Kandidatin des linken Widerstandsbündnisses „LIBRE“, eine klare und deutliche Abfuhr erteilte. „Ich danke Gott und dem honduranischen Volk für diesen Triumph, wir haben die Wahl gewonnen. Ebenfalls möchte ich all denjenigen danken, die ihr Blut für die Nationale Front des Volkswiderstandes vergossen haben“, twitterte Hernández.
Obwohl der Präsident des Obersten Wahlgerichts (TSE), David Matamoros, eine Verschiebung der Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen auf 4:00 Uhr (21.00 Ortszeit) bekannt gab, meldeten einige linke und kommunistische Plattformen in Deutschland bereits vorzeitig und voreilig einen Wahlerfolg von Xiomara Castro. Diese hatte sich nach der Veröffentlichung von „Wählerumfragen“ ebenfalls bereits zur Siegerin erklärt. „Ich bin die erste Präsidentin von Honduras“, lautete die offensichtliche Fehleinschätzung der 54-jährigen. Ihr Ehemann sprach von Betrug. „Xiomara hat die Präsidentschaftswahlen der Republik gewonnen. Sie haben uns bestohlen“, so Zelaya auf einer Pressekonferenz und kündigte für die nächsten Stunden „Maßnahmen“ an. Mauricio Villeda hat seine Niederlage eingeräumt und angekündigt, das Wahlergebnis anzuerkennen.
Der künftige Präsident wird ein Land übernehmen, das nach Haiti die zweitärmste Nation in Lateinamerika ist. 71% der rund 8,5 Millionen Menschen leben in Armut, das Haushaltsdefizit liegt bei 6% und die Auslandsverschuldung beträgt 5,5 Milliarden US-Dollar. Drogenhandel und Gewalt haben alarmierende Ausmaße angenommen, das zentralamerikanische Land hält mit 85,5 Morden pro 100.000 Einwohner einen traurigen Weltrekord.
Update 25. November
Juan Orlando Hernández und Xiomara Castro wollen beide die Wahl gewonnen haben. Laut der Nationalen Wahlkommission liegt allerdings Hernández mit fast 100.000 Wählerstimmen in Front. Für die nächsten Stunden hat die Wahlbehörde eine Pressekonferenz angekündigt.
Ja, schon dumm, wenn man sich auf die linke Presse verlässt und wie gewohnt ungeprüft deren Meldungen übernimmt.
Die Honduraner haben doch nicht erst Zelaya, als er anfing, zum linken Diktator zu mutieren, in einem demokratischen und rechtlich einwandfreien Akt seines Amtes enthoben, um ihn nun durch die Hintertür wieder an die Macht zu lassen! Allein schon eine solche Realitätsfremde, Selbstüberschätzung und Respektlosigkeit disqualifiziert die unterlegene Kandidatin.