Dominikanische Republik – Haiti: Regierung bestreitet Druck aus Venezuela

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Immer mehr Haitianer werden von der DomRep in ihre Heimat repatriiert (Foto: Minustah)
Datum: 25. November 2013
Uhrzeit: 12:52 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der Oberste Gerichtshof der Dominikanischen Republik hatte vor wenigen Wochen entschieden, dass Kinder von illegal eingewanderten Haitianern ihre Staatsbürgerschaft abgeben müssen. Haitianer in der DomRep, so urteilte die Justiz, befinden sich grundsätzlich im Transit. Ihren dort geborenen Kindern steht deshalb nicht automatisch die Staatsbürgerschaft zu. Demnach gilt der Gerichtsentscheid für alle, die nach 1929 geboren sind – und für deren Nachfahren. Das Urteil macht mehr als 200.000 Menschen staatenlos. Berichte dominikanischer Medien, nach denen Venezuelas Präsident Nicolás Maduro Druck auf die Karibiknation ausüben soll, wies Santo Domingo am Montag (25.) zurück.

Myrtha Desulme, haitianische Aktivistin und Präsidentin der haitianischen Diaspora in Lateinamerika und der Karibik, hat einen internationalen Boykott gegen die DomRep gefordert. “Diese Entscheidung ist rassistisch und abscheulich und sollte so nicht stehen gelassen werden. Das Schicksal von über 210.000 Menschen ist in der Schwebe – sie sind völlig staatenlos. Wir erleben hier ein schreckliches Verbrechen gegen die Menschheit”, so die Jamaika-basierte haitianische Aktivistin.

Der Premierminister der Karibikinseln St. Vincent und die Grenadinen, Dr. Ralph Gonsalves, forderte eine Reihe von wirtschaftlichen Sanktionen. Ebenfalls bat er den venezolanischen Präsidenten um einen Ausschluss der Dominikanischen Republik von der PetroCaribe. Die Regierung in Santo Domingo reagierte umgehend und schickte bereits am Mittwoch (13.) und wenige Tage später erneut eine hochrangige Delegation nach Caracas. Das All-inclusive-Urlaubsparadies ist auf venezolanisches Öl angewiesen und hat aufgrund der Vorzugslieferungen Schulden in Milliardenhöhe angehäuft.

Der dominikanische Minister für regionale Integrationspolitik, Miguel Mejía, betonte in einer Pressekonferenz, dass Präsident Maduro entgegen anders lautenden Meldungen „nicht an den Gesprächen in Caracas teilgenommen habe“. Er wurde von Außenminister Elías Jaua vertreten. Mejía wies darauf hin, dass Venezuela eine „Vermittlerrolle im Konflikt mit Haiti übernehmen werde“ – dies geschehe auf ausdrücklichen Wunsch der dominikanischen Regierung. Dabei gehe es ausschließlich um eine „Reduzierung der Spannungen und dem Finden einer akzeptablen Lösung für alle beteiligten Parteien“. Dass Venezuela wie in dominikanischen Medien berichtet eine „geopolitische Berufung“ verspüre, wies der Minister zurück.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    paulo

    so einem drecksregieme wie in der domrep sollte 1. schnellstens der oelhahn zugedreht werden und 2. aus dem, petrocaribe geschmissen werden. so kann es selber lernen wie es ist, wenn man mit füssen getritten wird.

    aber jetzt sieht man wieder einmal:
    der Busfahrer steht ja geradezu mahnisch vor jedem microphon und jeder Kamera, sodass man sich ernsthaft fragen kann, warum es ein informationsministerium gibt.

    aber einer bettlerregierung aus der domrep die Leviten zu lesen, wird nicht genutzt.

    • 1.1
      babunda

      venezuela ist selber eine bettlerregierung, hat überall nur noch schulden, verkaufen jetzt schon gold an die usa um an devisen zu kommen. wie sollen die denn anderen ländern helfen, stecken selber bis an dem hals im sumpf.

  2. 2
    Der Bettler

    Ach wie Recht Sie haben,aber man weiß ja,eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus.Gesindel unter sich !!

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