Die brasilianische Regierung plant, entlegene Regionen des Landes per Ballon mit Internetzugängen zu versorgen. Mit einem waghalsigen Projekt will Google ebenfalls unzugängliche Weltregionen ohne Internetanschluss an die Datenautobahn anschließen. Mit Ballons, die in der Stratosphäre in 20 Kilometern Höhe schweben, sollen diese Regionen mit einem Netzzugang versorgt werden.
Brasília sucht allerdings mit dem Netzbetreiber Telebrás und der nationalen Weltraumagentur INPE nach einer eigenen Lösung. Verträge mit den potentiellen Partnern wurden schon im Mai geschlossen, die ersten Tests mit einem Ballon-Prototyp fanden vom 11. bis 15. November in Cachoeira Paulista (SP), im Vale do Paraíba statt. Das Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation lobte im Anschluss des Versuches die Verbindungsqualität und die gemessene die Reichweite des Signals.
Minister Paulo Bernardo und Caio Bonilha, Präsident von Telebrás, zeigten sich vom Erfolg des Tests erfreut. „Sollten weitere Tests die Wirksamkeit und Durchführbarkeit des Projektes bestätigen, könnte Internet aus der Luft ein wichtiges Instrument für den Ausbau des Internet-Zugangs im Land sein. Der Erfolg dieses ersten Versuches zeigt, dass es sich lohnt in diese Technik zu investieren. Dadurch können wir in Zukunft auch die entlegensten Regionen wie den Amazonas mit einem effektiven Internet-Signal versorgen“, so der Minister.
Er betonte, dass diese Technik die Umwelt nicht schädige. „Wir greifen hier auf eine völlig saubere Technologie zurück. Ich kann allerdings versichern, dass wir auch weiterhin nach technologische Alternativen Ausschau halten. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Streben zur Realisation eines geostationären Satelliten. Wir werden alles dafür tun, um die Lebensqualität der Bevölkerung auch in den entlegensten Gebieten unseres Landes zu verbessern“, fügte er hinzu.
Projektkoordinator José Angelo Neri zeigt sich vom „Internet aus der Luft“ (Aeróstato Brasileiro de Banda Larga, ABBL) ebenfalls überzeugt. „Eine Breitbandverbindung per Ballon generiert weit niedrigere Kosten als für Funktürme. Gleichzeitig ist die Reichweite/Flächendeckung der Ballons größer und die Inbetriebnahme einfacher. Somit ist diese Alternative im Vergleich zu bestehenden Technologien kostengünstiger und wettbewerbsfähiger. Gleichzeitig ist das Signal aus der Luft noch besser und stärker“, zeigt sich der Experte überzeugt.
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