Wissenschaftler haben im südamerikanischen Land Argentinien den bisher ältesten öffentlichen Gemeinschaftsklo der Welt entdeckt. Bereits vor rund 240 Millionen Jahren wurde der Platz
von prähistorischen Pflanzenfressern genutzt, die sich an dieser Stelle erleichterten. Laut Teamleiter Lucas Fiorelli vom Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie (Conicet) wurden in sieben Abschnitten in Chañares (Provinz La Rioja) acht solcher Kotansammlungen mit bis zu 100 versteinerten und teilweise 40 Zentimeter langen Kothaufen pro Quadratmeter entdeckt.
Die urzeitliche Hinerlassenschaften stammen höchstwahrscheinlich von pflanzenfressenden Synapsiden, die ihre Blütezeit vom mittleren Perm bis zum Unterjura hatten. Der nilpferdähnliche Dicynodontier hatte eine Länge von 3,5 Meter und ein Gewicht von ungefähr einer Tonne. Auf dem Gelände wurden ebenfalls zahlreiche Knochen der Tiere entdeckt.
Prähistorische Koprolithen sind nicht neu, aber es ist selten, dass so eine alte Latrine gefunden wird. Fiorelli weist darauf hin, dass sich Kot sehr leicht zersetzt. Der Fundort liegt allerdings unter einer Schicht von Vulkanasche, der die Fragmente vor dem Zerfall bewahrte.
„Als wir die Koprolithen öffneten, offenbarten sie Fragmente von ausgestorbenen Pflanzen, Pilzen und Darmparasiten. Jedes gefundene Stück ist deshalb das Fragment eines alten Ökosystems und gibt uns wichtige Hinweise auf die damalige Vegetation und Nahrungskette“, erklärte Hechenleitner, Mitglied des Teams.
Die Forscher deuten die verschiedenen Größen der Exkremente als Hinweis darauf, dass ganze Herden das Areal als Toilette nutzten. „Dies bedeutete auch eine Warnung an die Raubtiere. Der große Haufen von Exkrementen signalisierte: Hey, wir sind eine große Herde, Vorsicht“, so Fiorelli.
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