Erneuter „Blackout“ in Venezuela: Beweis für Sabotage – Update

Stromausfall

Erneut großflächiger Stromausfall im südamerikanischen Land (Foto: Archiv)
Datum: 03. Dezember 2013
Uhrzeit: 07:56 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Redaktion
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Große Teile der venezolanischen Hauptstadt Caracas und 19 weitere Bundesstaaten des südamerikanischen Landes sind am Montag (2.) kurz nach 20:00 Uhr Ortszeit erneut von einem großflächigen Stromausfall getroffen worden. Für etwa eine halbe Stunde brach laut offiziellen Angaben gestern Abend die Energieversorgung zusammen, in anderen Teilen des Landes war die Bevölkerung für mehrere Stunden ohne Strom. In den U-Bahnstationen von Caracas kam es zur Panik, Tausende Passagiere waren gestrandet.

Kurz nachdem Staatschef Maduro am Montagabend der Bevölkerung mit einer live im Radio und Fernsehen übertragene Rede seine Thesen über einen Wirtschaftskrieg vermitteln wollte, saß er im Dunklen. Venezuelas regierender Ex-Busfahrer identifizierte die Schuldigen umgehend und sprach wie gewohnt von „Sabotage“. Die Generalstaatsanwaltschaft ordnete nach seinen Worten bereits Ermittlungen an. Landesweit ging die aufgebrachte Bevölkerung auf die Straßen und protestierte gegen den erneuten Stromausfall. Viele schrien aufgebracht: „Maduro, trete endlich zurück“. Maduro versetzte die Streitkräfte in Alarmbereitschaft, um das venezolanische Volk gegen mögliche neue Angriffe der „Rechten“ zu schützen.

Laut dem Energieministerium war der Stromausfall in den Bundesstaaten Yaracuy, Cojedes, Lara, Mérida, Nueva Esparta, Vargas, Barinas, Miranda, Sucre, Aragua, Guárico, Trujillo, Apure, Portuguesa, Falcón, Anzóategui, Zulia, Táchira, Carabobo und Teilen der Hauptstadt auf eine Panne in der Unterstation La Arenosa im zentralen Bundesstaat Carabobo zurückzuführen. Dort hatte es bereits Anfang September einen Zwischenfall gegeben, der für einen mehrstündigen Stromausfall in etwa 70 Prozent des Landes sorgte.

Venezuela leidet unter konstanten Energieproblemen und muss wegen der total veralteten Infrastruktur des öfteren die Energie rationieren. Waren in der Vergangenheit abwechselnd Regen und Dürre für die Ausfälle verantwortlich, hat das linksgerichtete Regime in den letzten Monaten die Strategie gewechselt und streut vermehrt unbewiesene Sabotagegerüchte unter das Volk. Die Opposition hatte bereits vor Wochen darauf hingewiesen, dass mit einem möglichen und von der Regierung inizierten Blackout die Kommunalwahlen am 8. Dezember beeinflusst werden sollen.

Update 4. Dezember

Präsident Maduro will nach eigenen Worten Beweise dafür haben, dass der Stromausfall in weiten Teilen des Landes das Werk von „Saboteuren“ der faschistischen Rechten ist. Dadurch soll Gewalt erzeugt werden, die zu einer Aussetzung der Kommunalwahlen führen soll. Oppositionsführer Capriles bezeichnete Maduro als „erbärmlich“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    thor

    stiiiiiille Naaaaacht, duuuuuuuuunkle Naaaaaaaaaaaaaaacht, jeeeeeeeeeeeeder schläääääääääääääft, nur eeeeeeeiner waaaaaaaaaaaacht….Mc.Burro Mc.Burro Mc.Burro

  2. 2
    Herbert Merkelbach

    Die angebliche „sabotage“ in dieser Beziehung verstehe ich nicht oder vielleicht muss es auch nicht verstehen. Das venezolanische Militär bewacht doch die Stromversorgungsanlagen im ganzen Land? Das hatte doch der Kolumbianer vor Wochen grossmaulig verkündet oder nicht?

  3. 3
    Marvin Scott

    Unvorstellbar, das „Saboteure“ einen so flächendeckenden Ausfall verursachen können. Da muss etwas ganz Zentrales faul sein. Und wie bemerkt wurde, werden die strategisch wichtigen Punkte militärisch bewacht. Entweder sind also die Staatselektriker oder die Militärs Nieten.

  4. 4
    Lobito gris

    bei Stromausfall müssen die Stimmen von Chavistas ausgezählt werden.Noch Fragen?

  5. 5
    Caramba

    Nein, keine Fragen mehr.
    Es ist aber egal, ob Chavistas Zettel zählen (Moment, zählen….da brauchen sie Hilfe aus Cuba!) oder Cubaner die elektronischen Stimmen. Hauptsache das Ergebnis stimmt!

    Für den Stromausfall darf ich mal einen Ex-Kollegen bei Siemens zitieren, der in Venezuela war: „Einen Generator, den wir für 15 Jahre gebaut haben, kriegen die (die vzl. Techniker) spielend in 3 kaputt – ohne einen Finger zu rühren!“
    Mittlerweile sind viele der Turbinen und Generatoren ca 30 Jahre alt…….und die Staatselektriker, naja, you pay peanuts, you get monkeys! Genau wie die ITler bei CANTV – welcher gute Admin oder Ingenieur arbeitet schon für den bolivarianischen Mindestlohn?
    Die guten sind langst in USA, Kolumbien, Europa oder im Nahen Osten, wo für gute Arbeit gutes Geld gezahlt wird.

  6. 6
    Marvin Scott

    Es ist ein einziges Umspannwerk ausgefallen, das gleiche wie im September. Wo sind die Dollar-Milliarden vom Oel, um das Teil endlich zu flicken? Und wo ist das Militär, das ein so wichtiges Objekt von den angeblichen Saboteuren schützen soll? Wo eine einziges Detachement genügend könnte, setzt der Diktator die ganze Armee in Alarmbereitschaft und die Generalstaatsanwaltschaft ordnet Ermittlungen an. Die Risse im Gehirn des Diktators sind bemerkenswert.

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