Internationales Jahr der Quinoa: Bolivien will in das Guinness-Buch der Rekorde

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Bolivien will auf seine führende Rolle bei der Produktion des Getreides aufmerksam machen (Foto: Archiv)
Datum: 12. Dezember 2013
Uhrzeit: 08:33 Uhr
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Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2013 zum Internationalen Jahr der Quinoa erklärt. Die Pflanze soll aufgrund ihrer spezifischen Vorteile helfen, den Hunger auf der Welt, gerade in Zeiten des Klimawandels, zu bekämpfen. In der Vergangenheit kostete ein Pfund des Pseudogetreides zwei Bolivianos (etwa 0,28 US-Cent), inzwischen hat sich der Preis verdreifacht. Viel Geld für das nationale Produkt Boliviens, wo über 50% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben. Das Korn der Inka, das bereits vor 7.000 Jahren angebaut worden sein soll, ist salonfähig geworden und findet sich auf Speisekarten von Feinschmeckerrestaurants. Die bolivianische Regierung gab am Mittwoch (11.) bekannt, dass sie am nächsten Wochenende in der Stadt Oruro (Westen) das weltweit größte Quinoa-Gericht kreieren will.

Quinoa boomt. Das getreideähnliche Korn (Chenopodium quinoa) ist nicht nur Liebling bei Veganern, sondern mittlerweile schwer in Mode bei gesundheitsbewussten Verbrauchern. Neben den traditionellen Anbauländern wie Peru, Bolivien und Ecuador wittern seit einiger Zeit auch andere Staaten das große Geschäft. Sie bauen Quinoa im großen Stil an, verdrängen gängige Produkte von ihren Anbauflächen und gefährden damit das ökologische Gleichgewicht.

Nach offiziellen Quellen hat sich die Nachfrage im Ausland seit dem Jahr 2006 um 1000% erhöht – Tendenz steigend. Dies haben auch andere Länder in Lateinamerika erkannt und durch die rasche Expansion droht Bolivien seine bisher führende Export-Stellung zu verlieren. Zum Ende des Jahres der Quinoa findet in Oruro, einer Stadt im Hochland des bolivianischen Andenmassivs (Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos) ein Internationales Symposium der Quinoa statt. Hersteller aus mehr als fünf Ländern, Vertreter der Weltbank, der Ernährungs-und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Inter-Amerikanischen Institut für Zusammenarbeit in der Landwirtschaft (IICA) werden erwartet.

Dabei will der südamerikanischen Binnenstaat auf seine führende Rolle bei der Produktion des Getreides aufmerksam machen. Laut Víctor Hugo Vásque, stellvertretender Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, will Bolivien offiziell als größter Produzent von Quinoa anerkannt werden. Am Rande des Symposiums soll deshalb in einer zwei Meter großen (vier Meter Durchmesser) tönernen Schale das weltweit größte Quinoa-Gericht zubereitet werden.

„Wir wollen eine Phisara (traditionelles Gericht) mit zwei Zentnern roten und schwarzen Quinoa, Trockenfleisch und Käse für 5.000 Personen anrichten. Dieses riesige Gericht wird am Samstag in Anwesenheit von Präsident Evo Morales in Oruro verteilt“, so Vásque.

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