Brasilien will so schnell wie möglich ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union abschließen. Der Mercosur (Gemeinsame Markt Südamerikas) ist Lateinamerikas größter Volkswirtschaft zu klein geworden. Anlässlich des Besuchs von Frankreichs Präsident Francois Hollande gab die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff am Freitag (13.) bekannt, dass die Mitgliedsländer des Staatenbundes bereit sind, über ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union im Januar 2014 zu verhandeln.
Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur laufen seit 1999, wurden jedoch von 2004 bis 2009 ausgesetzt und im Mai 2010 wieder aufgenommen. Bei einem erfolgreichen Abschluss würde eine der größten Freihandelszonen der Welt mit rund 700 Millionen Menschen entstehen.
Was 1991 als ehrgeiziges Projekt Brasiliens, Argentiniens, Uruguays und des suspendierten Paraguays für einen Binnenmarkt, eine Zollunion und eine Freihandelszone begonnen hat, steckt fest in den endlosen Grabenkämpfen der einzelnen Mitgliedsstaaten. Der Mercosur befindet sich in einem Zustand der totalen Handlungsunfähigkeit. Daran ändert auch die Vollmitgliedschaft Venezuelas, die nur durch die Suspendierung von Paraguay zustande kam, nichts.
Laut brasilianischen diplomatischen Quellen werden sich Vertreter des Mercosur und der EU in den nächsten Wochen treffen, um die abgebrochenen Gespräche fortzusetzen.
Ich bin schon lange ein Befürworter von enger, freizügiger Anbindung Südamerikas an Europa. Schliesslich haben die meisten seiner Einwohner dort ihre Wurzeln und Bindungen, während die USA den Lateinamerikanern nur geografisch näher stehen und ihnen wenig Gutes gebracht haben. Ich weiss allerdings nicht, wie man mit Ländern frei handeln soll, die weder eine konvertierbare Währung haben noch dem Volk überhaupt Zugang zu Devisen gewährt. Einige, wenige Länder des Mercosur mögen reif dafür sein, andere jedoch, allen voran Venezuela mit seiner illegalen Verbrecherbande an der Spitze, die fast jedes denkbare Auslandsgeschäft an sich reissen, sind durch neo-imperialistische Träumereien von Links-Faschisten gänzlich ausser Reichweite. Zu Verbrechercamps wie Venezuela, Bolivien, etc. sollte die EU die Tore gut verschlossen halten, solange, bis dort wieder humane Verhältnisse herrschen. Vor 25-50 Jahren war ja speziell Venezuela ein Vorbild ein Demokratie, Freiheit und Wohlstand für den Rest Lateinamerikas. Mit einem solchen Land wäre freier Handel auch für Europa eine Bereicherung. Nur ist davon nichts geblieben.