Der gescheiterte „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ ist im südamerikanischen Land Venezuela an allen Ecken zu bewundern. Die Bevölkerung steht stundenlang für den Kauf von Grundnahrungsmittel vor den Supermärkten, die Wirtschaft des linksregierten Landes dümpelt vor sich hin. Sidor, der größte Stahlhersteller des Landes, ist weit davon entfernt, seine sozialistischen Planungvorgaben zu erreichen.
Nach Angaben von Sidor liegt die Produktionsleistung zum Ende des Jahres bei 1,48 Millionen Tonnen, das Planziel für das Geschäftsjahr beträgt 4.045.000 Tonnen. Laut José Luis Alcocer, Leiter der „Corporación Venezolana de Guayana“ sind die permanenten Arbeitskämpfe und ein Mangel an Investitionen für die Misswirtschaft verantwortlich.
„Nach den von der Firma vorgelegten Zahlen erreichte die kumulative Produktion von Rohstahl in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 1.360.088 Tonnen – oder 45% des Planziels von 3 Millionen Tonnen. Das Jahr 2013 wird mit einer Produktionsleistung von gerade einmal 1,48 Millionen Tonnen flüssigen Stahls beendet werden“, so Alcocer.
Er spricht aus, was in Venezuela längst die Spatzen von den Dächern pfeifen. „Ein großes Problem ist die Ernennung von Direktoren mit militärischem Hintergrund. Diese Personen haben keine Ahnung davon, wie ein Unternehmen von der Größe Sidors geführt werden muss. Bei Sidor sind Projekte bereit zur Umsetzung, allerdings fehlt der Wille und die dazu nötigen Ressourcen“, so der Experte.
Die Besetzung von Militärs in Spitzenpositionen in Industriebetrieben ist nur eine der vielen Fehler oder besser das Unvermögen dieser Regierung die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Dazu kommen noch die Streiks aufgrund der Nichtbeachtung oder Nichteinführung eines Tarifvertrages für die entsprechenden Arbeitnehmer in diesen Industrien. Damit verbunden sind Beeinträchtigungen in der Kette der Abnehmer oder Zulieferer der Industriezweige.
Soviel Unvermögen gab es noch nicht einmal in der Sowjetunion.