Kolumbien: Projekt „Convivencia“ – Damit aus Elendsvierteln lebenswerte Quartiere werden

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Spielplatz in einem Armenviertel von Bogotá nach der Sanierung (Foto: Rolf Rempel)
Datum: 07. Februar 2014
Uhrzeit: 10:12 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Wie kann es gelingen, Stadtteile, die von Gewalt und Unsicherheit geprägt sind, „umzudrehen“ und aus ihnen Orte zu machen, wo Menschen gerne und relativ sicher miteinander leben? „Allein technisch, also mit besserer Beleuchtung in den Straßen oder mehr Schul- und Freizeiteinrichtungen“, sagt Almut Ahlers, Projektmanagerin der KfW Entwicklungsbank „ist das nicht zu lösen. Vielmehr müssen wir es schaffen, Menschen zu befähigen, sich auch selbst für die Belange ihrer Stadtteile einzusetzen, mitzuplanen, mitzugestalten, Verantwortung zu übernehmen.“

Das Programm „Convivencia“ in Bogotá setzt daher an beiden Seiten an. Es will in den Armenvierteln am Rande Bogotas die Lebensbedingungen von rund 600.000 Menschen verbessern: Mit mehr öffentlicher Infrastruktur und Dienstleistungen, aber vor allem auch mit der Einladung an die Bevölkerung, sich selbst aktiv zu beteiligen. In der dritten Phase unterstützt die KfW Entwicklungsbank das Programm mit rund 6 Millionen Euro und kooperiert dabei mit der Stadtverwaltung Bogotá und den lokalen Bürgermeistereien. Es baut auf dem Vorgängerprojekt „SUR con Bogotá“ auf. Dabei wurde bereits vieles erreicht: 2.000 Wohneinheiten haben inzwischen Wasserver – sorgung, das Straßennetz wurde ausgebaut, 1.000 neue Kindergartenplätze und fast 5.000 neue Schulplätze sind entstanden.

Chancen für die Jugendlichen

Um den Zirkel von Gewalt, Drogen und Kriminalität zu durchbrechen, bindet auch „Convivencia“ viele städtische Akteure ein. Schulen, Jugend- und Gesundheitsbehörden und Gemeinden sind Anlaufstellen, um das Miteinander zu organisieren: Wo gehört der neue Sportplatz hin, wo brauchen wir eine neue Bushaltestelle? Wo soll die Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt einziehen und welche Gebäude sollen künftig die Jugendtreffs beherbergen?

Streetworker gehen direkt auf Jugendliche und Jugendbanden zu und bieten Alternativen zum kriminellen Alltag mit Aussichten auf Arbeit und Ausbildung. In Workshops lernen sie, Konflikte friedlich zu lösen, Sportkurse oder Turniere wie „Fußball für den Frieden“ schulen faires Verhalten, denn dort zählen nicht nur geschossene Tore, auch erzielte Kompromisse bringen Punkte.Sich aktiv beteiligen und miteinander etwas aufbauen – „Convivencia“ fördert nicht nur dem Namen nach „Zusammenleben“.

konflikt

„Quelle KfW“

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