Proteste gegen die Regierung: Maduro verliert die Straßen von Venezuela

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Caracas gehört den Demonstranten (Foto: Twitter)
Datum: 02. März 2014
Uhrzeit: 15:54 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Auch am Sonntag (2.) halten die Proteste gegen die venezolanische Regierung an. Seit den Mittagsstunden (Ortszeit) ziehen Zehntausende durch die Hauptstadt Caracas und fordern das untätige Regime zum Handeln auf. Das erdölreichste Land der Welt hat die höchste Inflationsrate in Lateinamerika und eine der höchsten Mordraten der Welt. Die Bevölkerung steht stundenlang nach Grundnahrungsmitteln an, die Wirtschaft Venezuelas steht am Abgrund. „Das ist der Kampf des Volkes gegen die ineffiziente Regierung. Maduro, Du hast heute die Straßen von Venezuela verloren“, so Studentenführer Juan Requesens vor über 20.000 Menschen im Zentrum von Caracas.

Präsident Maduro hat inzwischen Dutzende inhaftierte regierungskritische Demonstranten und die italienische Fotografin Fancesca Commissari freigelassen. Bei den Kundgebungen gegen die Regierung gab es in den vergangenen Tagen insgesamt 18 Tote, Hunderte Verletzte und fast 900 Festnahmen. Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski bekräftigte am Samstag (1.) erneut seine Dialogbereitschaft.

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“Wir sind nach wie vor zu einem Dialog bereit. Allerdings akzeptieren wir keine Lügen aus dem Miraflores. Wir haben genug von der Lügenpolitik und wollen endlich Taten und Aktionen sehen. Zum Frieden aufrufen und die Proteste brutal unterdrücken – nicht mit uns, Herr Maduro”, so die Botschaft vom Gouverneur des Bundesstaates Miranda.

Trotz Verhinderungsversuchen durch das venezolanische Regime wird sich in der nächsten Woche die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) mit dem seit rund drei Wochen andauernden Konflikt im südamerikanischen Land beschäftigten. Präsident Maduro will auf einem Sondergipfel der Union Südamerikanischer Staaten (Unasur) seine Vision der Ereignisse um den “demokratischen Prozess in Venezuela” debattieren lassen. Angesichts von Ländern wie Argentinien, Ecuador, Kuba, Bolivien und Nicaragua ist das Resultat dieses Gipfels allerdings bereits vor Einberufung klar.

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  1. 1
    Martin Bauer

    Hier in Valencia sind die Strassen in Richtung Cedeña auch alle voll.

  2. 2
    Martin Bauer

    …und die Guardia Nacional ist am Nachmittag in Trigal (Valencia) gewaltsam in ein Wohnhaus eingedrungen und hat einen Studenten entführt. „Verhaftung“ kann man das nicht nennen, denn die Aktion geschah ohne Haftbefehl, Durchsuchungsbefehl oder irgend eine andere rechtliche Grundlage.

  3. 3
    Alba

    Das scheint ein noch langer und steiniger Weg zu Besserungen zu sein, kann man sich so oder so nicht mit dieser Regierung vorstellen, aber Alle sind immer darauf erpicht, dass Maduro oder wenigstens einer aus seiner Partei das Ruder herumreißt, warum? Oder zu Gesprächen und Dialogen bereit ist. Verstehe ich nicht, die sind zu weit gegangen, da gibt es keinen Dialog mehr, das wäre jenen die ihr Leben haben lassen müssen, jenen die in den Gefängnissen sitzen, jenen die Gefoltert werden und all denen die unter dieser Regierung zu leiden haben einfach nicht gerecht gegenüber, diese Menschen könnten so etwas nicht verstehen und das ist verständlich. Ja, der Studentenführer hat Recht, diese Menschenverächter haben ihre Basis verloren, auch der letzte Dumme wird es noch merken und die anderen, die die dann immer noch hinter dieser Regierung stehen,sind Teil dieser Regierung, müssen also zur Verantwortung gezogen werden, wenn es soweit ist.

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