Kuba auf der „ITB 2014“: Reise in die Zukunft

kuba

Das Interesse an Kuba scheint ungebrochen (Fotos: latinapress/gabriela wojtiniak)
Datum: 09. März 2014
Uhrzeit: 10:15 Uhr
Ressorts: Kuba, Welt & Reisen
Leserecho: 11 Kommentare
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Auf dem Empfangstresen des kubanischen Standes liegt die linke Tageszeitung „Junge Welt“ – einst Sprachrohr der sozialistischen DDR-Jugend und Kuba von jeher sehr zugetan – vom 5. März 2014. In der Rubrik „Alternatives Reisen“ geht es auf Seite 3 darum, welche Anstrengungen das Kubanische Fremdenverkehrsbüro in Deutschland unternimmt, um den Tourismus weiter voran zu bringen: werben und kooperieren, neuerdings unter dem Dach der Botschaft Kubas in Berlin-Pankow unter Leitung der Botschaftsrätin für Tourismus.

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„Wir s i n d schon in der Zukunft“, antwortet der Herr hinter dem Tresen auf die Frage, wie sich der Tourismus in Zukunft entwickeln werde. Eine Antwort, wie sie kubanischer nicht ausfallen könnte. Also fragt man, ob es Mojito gibt, und den kriegt man auch – ehrenhalber – während man dem Zigarrendreher zusieht und darüber nachdenkt, warum sie da nicht mal eine hübsche junge Dame hinsetzen, wie das die Dominikaner machen, von wegen Zukunft und so.

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Das Interesse an Kuba jedenfalls scheint – günstige Flugpreise helfen da sicherlich mit – weiterhin ungebrochen, besonders bei den Deutschen. Tendenz steigend mit einer Wachstumsrate von sechs Prozent im letzten Jahr und an vierter Stelle auf der Liste der Kuba-Reise-Nationen, wie es im Bericht der marxistisch orientierten Tageszeitung zu lesen ist. Die meisten reisen am liebsten gut organisiert, um das „auténtica Cuba“ kennenzulernen. Aber seit die Insel „in der Zukunft“ angekommen ist, bestimmen immer mehr Touristen, vor allem junge Menschen, ihre eigene Route. „Casa particular“ ist das Zauberwort.

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Privatunterkünfte und kleine Pensionen stellen mittlerweile ein offiziell anerkanntes und unverzichtbares Segment im Tourismusgeschäft dar. Wer so was zu bieten hat, ist fein raus. Der Fremdenverkehr eröffnet den Kubanern nach wie vor die besten Möglichkeiten, auf dem Weg „in die Zukunft“ nicht zurück zu bleiben. Je offizieller, um so besser.

Wie „authentisch“ Kuba ist, muss jeder selbst heraus finden (wollen). Vielleicht bei einem sonntäglichen Spaziergang im Stadtteil Vedado von Havanna, wo man den „Damas de Blanco“ bei ihrem Marsch für die Menschenrechte begegnen kann (sollten sie nicht gerade festgenommen werden), oder beim Rum in einer Barrio-Bodega abseits des neuen Vier-Sterne-Luxus. So kann der neugierige Reisende erfahren, welche Zukunft sich die Kubaner wünschen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    thor

    unverantwortlich wie den Diktatoren in Kuba das Geld in den Hintern geschoben wird, nur damit hunderttausende Deutsche einen billigen und erholsamen Urlaub frönen dürfen… – denkt eigentlich mal nur einer dieser Touristen daran, was sie der leidenden Bevölkerung damit antun…

    • 1.1
      annaconda

      Ich war schon lange nicht mehr in Deutschland,aber den meisten gehen doch wohl Probleme anderer am Ar…h vorbei,hauptsache Sonne und billig!

  2. 2
    suizo

    Reisen nach Kuba sollte man boykottieren!!! Die Einzigen die was vom Geld haben sind die beiden Diktatoren und ihre hohen Funktionäre. Die Bevölkerung profitiert davon sicher nicht. Würde solches Diktatorenpack am liebsten an eine Wand stellen…….. Maduro und Cabello eingerechnet$$$$$$$$$

  3. 3
    suizo

    scheinheilige Turistenbranche, nur aufs Geldmachen aus!!! Solltet euch schämen!!!

  4. 4
    Martin Bauer

    Es ist mir schon lange ein Rätsel, warum in Deutschland seit einem guten Jahrzent in Gastronimie und Tourismus ein regelrechter Kult um dieses runtergekomme Drecksland gemacht wird, zum Vorteil des Terrorregimes dort und zum Nachteil des Volkes. Die Karibik hat wirklich genug Schönes zu bieten. Wieso unterstützt die Touristik Industrie ausgerechnet die menschenverachtendsten Diktatoren? Warum gab es denn zu Zeiten Idih Amins keine billigen Charterflüge nach Uganda? Klar, der schwang keine rote Fahne. – Die Erben Pankows sind allgegenwärtig.

    • 4.1
      Herbert Merkelbach

      Der Preise wegen verbringen die Deutschen ihren Urlaub auf Kuba. Jetzt allgemein und Hand aufs Herz, Herr Bauer: stellen sie 100 Deutsche nebeneinander und fragen, was für ein Regierungssystem Kuba hat, dann erhalten Sie von etwa NUR 3 die Antwort – ein kommunistisches. Die restlichen interessiert Kuba wenig, dessen Regierungsform noch weniger, vielleicht kennt einer mehr oder einige Wenige auch den Namen Fidel Castro, bei Raul Castro bin ich mir nicht so sicher, falls den überhaupt jemand kennt.
      Meine vorgenannte Ausführung ist kein Werturteil über die Intelligenz der Deutschen aber man sollte auch keine großen Erwartungen in Bezug auf politische Einstellungen der Menschen setzen. Was zählt, sind die Schnäppchen, die man für den Urlaub an Land gezogen hat. SO IST ES.

  5. 5
    Herbert Merkelbach

    Da liegt die Junge Welt auf der Theke des kubanischen Standes richtig. Gerade dieses Blatt, geführt von einem ehemaligen inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, der eine Menge Menschen ins Gefängnis gebracht hat, vielleicht sogar an den Strang. Dieses Blatt, in ständiger Angst vor der Insolvenz. Die einzige gute Seite: der Bundesverfassungsschutz hält es in ständiger Beobachtung.

  6. 6
    aleman

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum die meisten Kommentare hier so krass negativ sind…. um es mal vorsichtig auszudrücken.
    Wart ihr schonmal auf Kuba??? Dann wißt ihr bestimmt auch, dass z.b. billig anderst aussieht. Billigurlaube kann ich ganz locker sehr viel besser in anderen Ländern machen. Aber ich werd auf jedenfall wieder nach Kuba fliegen!! :-))

    • 6.1
      Martin Bauer

      Es ist schon richtig, dass Urlaube in sozialistischen Ländern noch nie besonders billig waren. Denn Kommunisten sind weitaus unverschämtere Abzocker, als Kapitalisten. Es geht hier viel mehr darum, dieses dreckige Mörder Regime nicht zu unterstützen. Das ist gewissenlos und verantwortungslos.

  7. 7
    aleman

    Naja neben dem Tourismus ist es auch die Hilfe der Exilkubaner die die Haupteinnnahmequellen des Landes an Devisen darstellen. Und nen Job im Touri-Bereich ist dort für die Leute Gold wert. Die verdienen dort viel mehr, als in anderen Bereichen. Wenn es den Tourismus nicht geben würde, würde es vielen ganz normalen Leuten dort sehr viel schlechter gehen….. Aber es geht nicht nur darum. Man sollte ruhig mal dort gewesen sein. Warum auch nicht? Entweder findet man Land und Leute dann doch irgendwo interessant oder eben nicht.

    • 7.1
      Martin Bauer

      „Man sollte ruhig mal dort gewesen sein. Warum auch nicht? Entweder findet man Land und Leute dann doch irgendwo interessant oder eben nicht.“ – Das unterschreibe ich voll und ganz.
      „Und nen Job im Touri-Bereich ist dort für die Leute Gold wert.“ – Das ist ein zweischneidiges Schwert. Die Devisen gehen an die Regierung. Und die sollte man nicht unbedingt stärken.

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