Zum Weltgesundheitstag am 7. April warnt „Survival International„, dass Angehörige eines indigenen Volkes in Südamerika an einer rätselhaften Tuberkulose-Epidemie sterben. Mitglieder der Ayoreo-Totobiegosode in Paraguay erliegen nach und nach einer TB-ähnlichen Erkrankung, die auch bei medizinischen Untersuchungen nicht diagnostiziert wird. Die Indigenen werden seit Jahren durch Viehzüchter, die ihren Wald niederbrennen, von ihrem angestammten Land vertrieben.
Die Epidemie droht die kürzlich kontaktierten Ayoreo auszulöschen und wirft einen tödlichen Schatten auf ihre unkontaktierten Verwandten, die sich noch immer im Wald verstecken. Sie sind die letzten unkontaktierten Indigenen Südamerikas außerhalb des Amazonasgebietes. Fast alle Ayoreo-Totobiegosode, die aus ihrem Wald vertrieben wurden, einige erst 2004, leiden seitdem an seltenen Atemwegserkrankungen. Wie auch andere unkontaktierte Völker haben die Ayoreo nur geringe Abwehrkräfte gegen von außen eingeschleppte Krankheiten.
Lokale Experten haben erklärt, dass Tuberkulose-Tests an den Ayoreo häufig negativ bleiben, obwohl ihre Symptome fast identisch sind. Viele erhalten deshalb auch keinen Zugang zu einer möglicherweise lebensrettenden Behandlung. Das jüngste Opfer der Atemwegserkrankung unter den Ayoreo war Chiri Etacore. Er wurde 1986 aus seinem Wald vertrieben und starb im Oktober 2013. Einige Ayoreo-Familien verstecken sich weiterhin im Wald. Ihre Zukunft sieht düster aus, falls Paraguays Regierung nichts unternimmt, um die rätselhaften Erkrankungen zu untersuchen.
Nixiwaka Yawanawá, ein Amazonas-Indigener der sich zusammen mit Survival International für die Rechte indigener Völker engagiert, sagte heute: “Es ist schockierend zu sehen, dass die Regierung Paraguays keine Maßnahmen ergreift, um das Gebiet der Ayoreo zu schützen. Wir sehen aufgrund dieser rätselhaften Erkrankung ein Massaker, und in den Augen der Welt ist dies eine wirkliche Rechtsverletzung. Die Regierung muss jetzt handeln, um ein Desaster zu verhindern.”
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