Die anhaltende Dürre im Südosten Brasiliens treibt den Kaffeepreis weiter nach oben. In New York kostete das halbe Kilo Arabica am Donnerstag (10.) bereits 2,10 US-Dollar. Das größte Land Lateinamerikas ist der größte Kaffeeexporteur der Welt, der Bundesstaat Minas Gerais zählt zum Hauptkaffeeanbau-gebiet in Brasilien. Wegen der ausbleibenden Niederschläge wurde in mehreren Gebieten nun den Notstand erklärt. Minas Gerais ist in etwa so groß wie Frankreich und die Behörden befürchten, dass die Maßnahme in den nächsten Tagen auf den ganzen Bundesstaat ausgeweitet werden muss.
Die brasilianische Mega-Metropole São Paulo steht ebenfalls vor einer möglichen Rationierung des Trinkwassers. Das Cantareira Reservoir, Hauptwasserquelle für die 20 Millionen Einwohner zählende Metropolregion, wies am Mittwoch (9.) nur noch 12,7 Prozent seiner Kapazität auf. Ökonomen befürchten, dass die Rationierung von Trinkwasser oder länger anhaltender Wassermangel die fragile brasilianische Wirtschaft, die in diesem Jahr nur rund zwei Prozent wachsen wird, schwer treffen wird.
Die Wasserknappheit im Finanzzentrum des Landes erhöht die Herausforderungen an Präsidentin Dilma Rousseff, die ihre Wiederwahl im Oktober anstrebt. “Wenn der Regen nicht auf den entsprechenden Ebenen zurückkehrt und sich die Speicherstände nicht wieder erholen, könnten wir in den kommenden Wochen und Monaten zu einer drastischen Wasserrationierung gezwungen werden”, gab der brasilianische Wasserversorger Sabesp (Companhia de Saneamento Básico do Estado de São Paulo) in seinem am Dienstag (8.) veröffentlichten Jahresbericht bekannt. Einige kleine Städte im Bundesstaat São Paulo haben bereits das Trinkwasser rationieren müssen.
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