Der Autounfall, bei dem Brasiliens früherer Präsident Juscelino Kubitschek de Oliveira 1976 ums Leben kam, war ein Unglück. Zu diesem Schluss kommt die Nationale Wahrheitskommission und widerspricht damit dem Ergebnis einer früheren Untersuchung der „Comisión Municipal de la Verdad de Sao Paulo“ vom Dezember 2013. Kubitschek war von 1956–1961 Staatspräsident des größten Landes von Lateinamerika. Am 3. Oktober 1955 wurde er als Kandidat einer Mitte-Links-Koalition mit 36 Prozent der Stimmen zum Staatspräsidenten von Brasilien gewählt.
Die fünfjährige Präsidentschaft war von Fortschritten geprägt, es gab einen Wirtschaftsboom im südamerikanischen Land. Unter Kubitscheks Präsidentschaft wuchs die Staatsverschuldung Brasiliens allerdings auf vier Milliarden US-Dollar an. Als das Militär sich 1964 an die Macht putschte, wurde Kubitschek jegliches politisches Engagement untersagt. Er ging ins Exil, lebte dann in mehreren Städten Europas und in den USA und kehrte 1967 nach Brasilien zurück. Am 22. August 1976 kam Kubitschek bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
Die Brasilianische Wahrheitskommission, die sich rund 35 Jahre später des Falles annahm, kam im Dezember 2013 zu dem Ergebnis, dass es sich nicht um ein Unglück, sondern um das Ergebnis eines Komplotts gehandelt habe. Nach Aussage von Gilberto Natalini, dem Vorsitzenden der Untersuchungsgruppe der Kommission, bestünden „keine Zweifel“ an einer Verschwörung gegen Kubitschek. Wahrscheinlicher Auftraggeber sei das damalige Militärregime gewesen.
Am Dienstag (22.) gab die im Jahr 2012 von Präsidentin Dilma Rousseff gegründete Nationale Wahrheitskommission in einem vorläufigen Bericht bekannt, dass Kubitschek während der Fahrt auf einer Straße in der Nähe der Stadt Resende (Bundesstaat Rio de Janeiro) an den Folgen der Kollision mit einem Bus starb. Alle vorliegenden Fakten würden deutlich belegen, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe.
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