Kaum ist die Online-Zeitung der kubanischen Oppositionellen und weltbekannten Bloggerin Yoani Sánchez ans Netz gegangen, wurde sie auch schon für die Leser in Kuba blockiert. Zu lesen ist die zensierte „14ymedio.com“ damit nur vom Ausland aus.
Nur drei Stunden lang hatten die Kubaner am Mittwoch (21.) Zeit, um die neue Online-Zeitung kennenzulernen. Um acht Uhr morgens wurde sie erstmals online gestellt. Bereits um elf Uhr konnte sie von Kuba aus schon nicht mehr aufgerufen werden, wie Journalisten mitteilten. Statt der Zeitung sei vielmehr eine Seite mit dem Namen „Yoanislandia.com“ erschienen. Darauf waren Attacken und Diffamierungen gegenüber Sánchez zu lesen.
Schriftsteller, Journalisten, Zeitungseigentümer und sogar Polens Ex-Präsident Lech Walesa haben die virtuelle Zeitung ausdrücklich begrüßt. Das digitale Willkommensschreiben dient dabei gleichzeitig als Manifest mit der Forderung an die kubanische Regierung, das Recht der Pressefreiheit zu respektieren. Doch das kommunistische Regime hatte schon bei der Ankündigung der ersten unabhängigen Zeitung Kubas darauf verwiesen, dass diese es „schwer“ haben werde.
Die Zeitung von Yoani Sánchez ist breit gefächert. Neben Beiträgen über das aktuelle Zeitgeschehen und Politik enthält sie auch Artikel über Kultur, das Ausland sowie einen Terminkalender und eine Fotogalerie. Unterstützt wird die engagierte Regimekritikerin von drei weiteren Redakteuren.
Kuba hat in den 55 Jahren unter Castro die Unterdrückung des Volkes zu hoher Perfektion entwickelt und diese Fähigkeiten über lange Jahre hinweg erfolgreich exportiert. Nun, da es weder das Geld dazu, noch den Rückhalt einer Sowjetunion aus der Zeit des Kalten Krieges hat, bleibt ihenen nur noch das eigene Volk und zunehmend auch das venezolanische, um ihr Arsenal an perversen Menschenrechtsverletzungen anzuwenden. Doch wird dieser Spuk nicht mehr lange dauern.
Ich konnte dieser Tage mit einem der Hauptorganisatoren des venezolanischen Widerstandes sprechen. Es sagte ganz klar, es wird keinerlei Dialog mit der Regierung geben. Das Ziel ist deren Sturz, nichts anderes. Ich sprach ihn darauf an, dass dies nur nach Ausschaltung der in Venezuela präsenten Kräfte aus Kuba möglich sein kann. Wie er selber sagte, unterscheiden sich die Methoden kubanischer „Sicherheitskräfte“ grundlegend von denen venezolanischer, wodurch man sie oft identifizieren kann. Man will von den venezolanischen möglichst viele dazu bringen, sich gegen die Regierung zu stellen. Die kubanischen Besatzer jedoch werden wohl härteren Zeiten entgegensehen, wenn sie nicht desertieren.