Bei den Präsidentschaftswahlen in Kolumbien kam es am Sonntag zu dem erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen ohne klaren Sieger. Oscár Iván Zuluaga kann bei 98,31 Prozent Auszählungsstand 29,25 Prozent die auf sich vereinen, Amtsinhaber Juan Manuel Santos kommt auf 25,58 Prozent. Beide konservativen Politiker treten damit am 15. Juni in der Stichwahl gegeneinander an.
Die meisten Stimmen sind jedoch die, welche nicht abgegeben wurden. Laut offiziellen Zahlen sind nur 39,61 Prozent der Wählen zu den Urnen geschritten. Kolumbien ist eines der wenigen Länder Lateinamerikas, in dem keine Wahlpflicht herrscht.
Nach Zuluaga und Santos landete Marta Lucía Ramírez eine weitere konservative Politikerin mit 15,56 Prozent auf Rang 3. Erst knapp dahinter mit 15,27 Prozent kommt die linksgerichtete Clara López, fünfter und letzter Kandidat ist der Enrique Peñalosa von den Grünen mit 8,32 Prozent.
Mit seinen fast 30 Prozent liegt Zuluaga allerdings besser als die in dem meisten Umfragen vor der Wahl. Diese hatten ein klares Unentschieden zwischen dem vom ehemaligen Präsidenten Alvaro Uribe unterstützten Herausforder und dem erst vor vier Jahren an die Macht gekommenen Amtsinhaber vorausgesehen. Santos war vor seiner Wahl zum Staatsoberhaupt seit 2006 Verteidigungsminister im Kabinett Uribes.
Die Wahlen selbst dürften trotz allem im die Geschichtsbücher eingehen. Es war der erste Urnengang seit Jahrzehnten, bei der keine Guerilla-Angriffe oder Bombenanschläge seitens der Revolutionären Streitkräfte FARC oder der Nationalen Befreiungsarmee ELN die Stimmabgabe überschatteten. Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón erklärte am Abend, die Wahlen „ruhig (..) wie im jedem anderen Land in Frieden“ abgelaufen seien.
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