Der Marsch von Valencia begann am Sonntag kurz vor 12:00 Uhr mittags in der Nachbarstadt Naguanagua und wir kamen gerade einmal 20 Meter weit, als die motorisierte Staatspolizei des Gouverneurs Ameliach von mehreren Seiten in die Menschenmenge hineinfuhr und Tränengas aus 2-3 MeterEntfernung auf die Leute schoss. Ich sah wenigstens 5 Verletze, die aus eigener Kraft nicht mehr laufen konnten und von Freunden abtransportiert wurden. Auch ich bekam eine heftige Dosis ab und musste behandelt werden, war nach 5 Minuten aber wieder dabei. Die Menschen wichen zurück, stürmten wieder vorwärts, wurden erneut beschossen… So ging das mehrmals hin und her. Aber jedesmal kamen einige Hundert Leute mehr. Schließlich waren es wohl 20-30 Tausend. Sie drängten die Polizei zurück und gelangten auf die Autobahn.
Nach ca. 20 Minuten, vielen Verletzungsopfern, darunter einer schwer verletzten Frau, die Schrot aus kürzester Entfernung abbekommen hatte, gab die Polizei auf. Vermutlich, weil Hunderte von Autofahren das Geschehen von der Gegenspur aus mit ihren Handys filmten, was nicht zu unterbinden war. Beeindruckend war, das fast alle Fahrer großer Sattelschlepper, einschließlich derer die Gas und Treibstoffe für die PDVSA transportieren, stehen blieben mit geöffneter Motorhaube eine Panne fingierten. So ging auch auf der Gegenfahrbahn nichts mehr. Die Fahrer riskierten ihren Job damit und mehr.
Der Marsch formierte sich neu und zog friedlich weiter. An jeder Auffahrt kamen weitere Menschenmassen hinzu, nicht mal die Hälfte waren Studenten. Viele Eltern und Großeltern demonstrierten für eine bessere Zukunft ihrer Kinder und Enkel. Die Anzahl der 40-70-jährigen war enorm groß. Insgesamt dürfte sich die Anzahl der Teilnehmer wohl um die 60-80 Tausend bewegen. Einige gingen nur einen Teil der Strecke mit.
Am Endes des weiten Weges, bis kurz vor die Ausfahrt San Blas, wurde auf der Fahrbahn aus Steinen, Holzkreuzen, Plakaten und Fotos eine Art Gedenkaltar für die von der Regierung Ermordeten errichtet. Nach einigen Ansprachen der Organisatoren verlief sich die Menge in alle Richtungen.
Am Abend geht es zurück nach Caracas. Es war wohl für einige Zeit mein letzter Besuch in Valencia. Aber ich freue mich schon auf den nächsten.
Respekt! Große Anerkennung für diese Leute! Macht weiter so,lasst Euch nicht unterkriegen ! Irgendwann muss es auch der Allerdümmste der Dummen begreifen,daß er wieder zurück in die Buswaschstelle gehen muß.
Respekt dafür.
Danke für diesen interessanten Artikel, Martin Bauer! Bitte machen Sie weiter so mit Ihren Artikeln, in denen Sie hin und wieder über diverse Vorkommnisse in VZ schreiben. So bekommt man wenigstens mal Infos aus erster Hand, was sich vor Ort abspielt, denn von Vielem erfährt man leider gar nichts in Deutschland (wenn man sich nicht gerade in dolartoday.com oder lapatilla.com informiert). So kann man sich wenigstens auch mal ein Stimmungsbild über die Bevölkerung machen. Ich warte jeden Tag darauf, wenn ich die elektronischen VZ-Nachrichten durchstöbere, auf „positive“ Nachrichten zu stossen und zu lesen, dass der noch immer unter der Chavez-Gehirnwäsche leidende Teil der Bevölkerung auch endlich aufgewacht ist und sich gegen die Regierung stellt….so wie die Menschen hier beim Marsch….
Die beiden von Ihnen aufgeführten Internetmedien beziehe ich als e-mail. ABER das Besondere an beiden Internetauftritten ist, dass die Menschen in Venezuela die größten Schwierigkeiten haben, diese Portale zu lesen, weil eine Sperre über sie von den Nepoten und Kleptokraten in der Regierung gelegt wurde. Es gibt noch eine weitere Menge an online Medien in VE, die sich kritisch mit diesen Blutsaugern befassen. Auch diesen Medien wird das Leben von der Clique in Caracas das Leben schwer gemacht.
Respekt Sr. Bauer!
respekt fuer ihren mut den sie aufbringen, um da mitzumachen, glueckwunsch aus caracas
Dicken Respekt,so viel Puste muss erstmal einer haben!Vielen Dank für dein Engagement!
Danke an alle, für die Anerkennung und Ermutigung! Mich hat diese Veranstaltung in der Gewissheit bestärkt, dass die Masse der Venezolaner es diesmal ernst meint, mit dem Ruf nach Freiheit.
Leider muss ich mir nun eine längere Auszeit nehmen, da mich ein schwerer Krankheitsfall in der Familie, sowie der Ruf von Kunden, zu einem Aufenthalt von unbestimmter Dauer in der „Zivilisation“ beiderseits des Nordatlantiks nötigt. Ich hoffe sehr, die Dinge in Venezuela laufen währenddessen in die richtige Richtung. Ein gerader Weg wird es wohl nicht werden und auch kein kurzer.
Herr Bauer, alles erdenkliche Gute fuer Ihre Reise. Gruessen Sie die „Zivilisation“ von mir. Hochachtung und Anerkennung fuer Ihren Mut. Bleiben Sie gesund.
Ich hoffe, dass sich vor allem Ihre Familienangelegenheit schnell und auch positiv löst, damit wir dann bald in bester Verfassung weiter diskutieren können.
ALLES GUTE WUENSCHE ICH IHNEN IN DER ZIVILISATION, UND VIEL ERFOLG
Herzlichen Dank auch an Sachse und perlitas! – Hier ist es kalt und regnerisch. Die Leute kreischen beim Feiern inzwischen genau so laut, wie die Venezolaner, nur ist die Musik viel schlechter und die Stimmen sind rau, Die Frauen sind… naja, sagen wir, nicht ganz so hübsch. Das Bier ist bitter. Die Polizei mordet und foltert zwar nicht, aber ein verlorener Führerschein kann auch die Existenz vernichten. Nur ist man daran dann selber Schuld.
Aber es gibt alles zu kaufen, was Herz, Magen und Seele begehren, und die Geschäfte laufen super!
NA, NA , KOPF HOCH, MAN GEWOEHNT SICH AN VIELES.FUEHRERSCHEIN VERLOREN??NUERA EN BERLIN HAT GANZE TASCHE MIT , PASS, KREDITKARTEN, EUROS U. $ VERLOREN U. ALLES WIEDER VOM FUNDAMT ZURUECK BEKOMMEN. NICHTS HAT GEFEHLT. IGUALITO QUE AQUI, HAHAHAHA, WUENSCHE NOCH EINEN WUNDERSCHOENEN URLAUB.
Wusst ich doch, dass da einer von den linken Vögeln drauf springt!
Hat jemand behauptet, dass ich den Führerschein verloren hätte? Kann man nicht mal ein Beispiel anführen, ohne schmutzige Phantasien zu Unterstellungen zu animieren? Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass man sich nach der Ankunft auf der anderen Seite des Atlantiks sofort auf andere Gegebenheiten umstellen muss, sonst kann es unangenehmen Folgen haben. In Venezuela hat die Polizei mich ja auch nicht erschossen oder gefoltert, Führerscheine jedoch interessiert sie nicht.
Da zeigt sich mal wieder die angeborene Bösartigkeit von manchen, die zwar nicht nur, aber anscheinend ausnahmslos in jedem Linken steckt.