Der US-Sänger Tomás Eduardo Tovar, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Tito Torbellino“ ist am Donnerstag (29.) in Mexiko brutal ermordet worden. Wie die Behörden des zentralamerikanischen Landes mitteilten, wurde Torbellino beim Essen in einem Restaurant im Bundesstaat Sonara im Nordosten des Landes nahe der amerikanischen Grenze erschossen. Demnach seien zwei bewaffnete Männer in die Gaststätte in Ciudad Obregón gekommen, hätten mehrere Schüsse auf den Künstler abgegeben und seien anschließend geflüchtet.
Nach dem Angriff wurde der aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona stammende 27-jährige zwar umgehend in ein Krankenhaus gebracht, erlag bereits jedoch auf dem Weg dorthin seinen Verletzungen. Torbellino war für ein Konzert nach Ciudad Obregón gekommen, bekannt ist für seine „Narcocorridos“ genannten Drogen-Balladen. Diese mexikanische Form des „Gangsta-Rap“ verherrlicht oft den Drogenkonsum, den Schmuggel und das Leben in einer mexikanischen Drogengang. Die Songs erfreuen sich vor allem im nördlichen Mexiko und in den angrenzenden US-Bundesstaaten großer Beliebtheit.
Nach Medienberichten wurden in Mexiko seit 2006 rund 50 Interpreten von „Narcocorridos“ ermordet, seit die Regierung des damaligen Staatspräsidenten Felipe Calderón (2006-2012) den Drogenkartellen des Landes offiziell den Krieg erklärt und das Militär gegen sie eingesetzt hatte. Torbellino ist nun eines der prominentesten Opfer. Er soll in Phoenix beigesetzt werden.
Wer den Mord an dem Sänger, der Frau und mehrere Kinder hinterlässt, zu verantworten hat, ist noch völlig unklar. Allerdings geraten die Musiker immer wieder zwischen die Fronten der rivalisierenden Kartelle, auf deren Feiern sie auftreten oder sogar Lieder schreiben. Alleine im letzten Jahr wurden gleich 18 Mitglieder einer Folklore-Band im Bundesstaat Nuevo León nach einem Konzert regelrecht abgeschlachtet.
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