In einer Yanomami-Gemeinde im Norden Brasiliens ist am 31. Mai eine freudige Zeremonie abgehalten worden. Mit einer Feier wurde der Rückzug des letzten Viehzüchters, der das Land der Indigenen entlang des berüchtigten “Northern Perimeter Highway” besetzt gehalten hatte, gedacht. Den Feierlichkeiten in der Ajarani-Gemeinde wohnten laut einem Bericht der Umweltorganisation „Survival International“ Yanomami, Staatsanwälte, NGOs und Vertreter der Regierungsabteilung für indigene Angelegenheiten, FUNAI, bei.
Die Staatsanwaltschaft hatte 2013 mit den letzten zwölf Farmern, welche die südöstliche Spitze des Yanomami-Landes seit Jahrzehnten besetzt hielten – obwohl das Gebiet 1992 offiziell als Besitz der Yanomami anerkannt wurde -, eine Übereinkunft getroffen. Die Yanomami von Ajarani litten unter katastrophalen Verlusten, als Hunderte von ihnen an Masern und anderen Infektionskrankheiten starben, die von Arbeitern beim Bau des Highways in den frühen 1970er Jahren eingeschleppt wurden.
Carlo Zacquini, ein katholischer Missionar, der seit den 1960er Jahren mit den Yanomami arbeitet und damals so viele von ihnen wie möglich versorgte, erinnert sich: “Wir wussten, dass es allein entlang des Ajarani-Flusses vor dem Bau der Straße 15 Dörfer gab. Als die Straße fertiggestellt wurde, war keines der 15 Dörfer übriggeblieben. Die Überlebenden bildeten dann ein neues Dorf entlang der Straße. Es war sehr schockierend und FUNAI war komplett abwesend”, so „Survival“
Später gab die Regierung Siedlern Grundstücke auf Yanomami-Land entlang des Highways, was auch Goldgräbern einen einfachen Zugang zum Gebiet der Indigenen bot.
2007 hat die Yanomami-Organisation Hutukara dem Präsidenten von Brasilien mit der Bitte Maßnahmen zu ergreifen geschrieben und erklärt: “Wir, die Yanomami, sind sehr wütend und besorgt wegen der Grenzen unseres Landes. Die Ajarani-Region ist Zugangspunkt für Eindringlinge, Probleme und Krankheiten. Sie fällen weiterhin unseren Wald, um ihr Land zu vergrößern, damit sie ihr Vieh füttern können, und sie bringen illegale Fischer mit.”
Laut João Catalano, Koordinator der “Yanomami-Schutzfront” von FUNAI, “ist die Herausforderung jetzt die Nachhaltigkeit der Gemeinschaft zu fördern”, in einer Region, in der ein großer Teil des Waldes vom Weiden des Viehs zerstört und degradiert worden ist. Letzten Monat hat sich der Yanomami-Schamane und -Sprecher Davi Kopenawa auf einen einzigartigen Besuch in die USA begeben und dem amerikanischen Volk gesagt, dass “wir zusammen kämpfen müssen, um die Erde zu retten”.
Leider kein Kommentar vorhanden!