Fußballweltmeisterschaft in Brasilien: Hunderte protestieren gegen die Diktatur in Venezuela

Während der Begegnung zwischen Italien und England haben am Samstagabend (14.) Ortszeit Hunderte Kritiker der venezolanischen Regierung ihren Unmut über die aktuelle Situation in ihrem Heimatland zum Ausdruck gebracht und friedlich vor dem Fußballstadion „Arena Amazonia“ in Manaus demonstriert. Trotz strengster Sicherheitskontrollen gelang es ihnen, ein Protestbanner innerhalb des Stadions zu entrollen. Die FIFA-Regeln verbieten politische Zeichen zu setzen und kurz nach dem Anbringen wurde die Fahne von Sicherheitskräften entfernt.

Die Proteste im südamerikanischen Land Venezuela sind Aktionen von Studenten und Angehörigen aller sozialen Schichten, die seit Februar 2014 öffentlich gegen die Regierung von Nicolás Maduro protestieren. Hintergrund der Proteste sind eine anhaltende Inflation, hohe Kriminalität, hohe Korruption und ein Mangel an täglichen Produkten. Die Inflation gehört mit über 60% zu den höchsten weltweit. Das Wirtschaftswachstum ist mit 2% im Jahr 2013 für ein Schwellenland gering ausgefallen, für 2014 wird sogar eine Rezession befürchtet. Bisher forderten die Proteste gegen das immer mehr in die Diktatur abdriftende Regime über 40 Menschenleben.