Krise in Venezuela: Richtungswechsel ist dringend notwendig

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Sitzung der Fedecámaras in Paraguaná (Foto: Fedecámaras)
Datum: 27. Juni 2014
Uhrzeit: 07:44 Uhr
Leserecho: 11 Kommentare
Autor: Redaktion
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Ob Butter, Milch oder Toilettenpapier: Jedes vierte Produkt ist in Venezuela Mangelware. Das liegt vor allem an der sozialistischen Planwirtschaft. Das südamerikanische Land könnte reich sein, doch die linke Staatsführung ruiniert die wichtigsten Wirtschaftszweige. Gleichzeitig erschwert die Regierung von Ex-Busfahrer Maduro den Alltag der Unternehmen mit immer neuen Auflagen zusätzlich. Auf der 70. Jahrestagung der Industriellenvereinigung Fedecámaras (Federación de Cámaras y Asociaciones de Comercio y Producción) in Paraguaná (Bundesstaat Falcón) wies Präsident Jorge Roig erneut darauf hin, dass das Land in die falsche Richtung steuert.

„Heute weise ich einmal mehr darauf hin, dass unser Land in die falsche Richtung steuert. Ein Richtungswechsel ist nicht nur dringend – sondern absolut notwendig. Wir haben eine Verantwortung, um die Verschlechterung unserer Wirtschaft zu stoppen“, so Roig. „Wir hatten eigentlich gehofft, dass an unserem Treffen Präsident Maduro oder einige Top-Regierungsvertreter auf nationaler Ebene teilnehmen. Trotz wiederholten Einladungen gab es keine Reaktion. Allein diese Tatsache zeigt die seltsame Auffassung von Dialog der derzeitigen Regierung“.

Roig beklagte auch, dass der vor vier Monaten mit den Behörden begonnene Dialog nicht effizient oder produktiv war. „Die Wirtschaft unseres Landes befindet sich in einer schlechteren Lage als zuvor und das Schlimmste ist, dass nichts geschieht. Die in den letzten Jahren implementierten Wirtschaftsmodelle haben nichts gebracht. Die Abhängigkeit von Öl erfordert Maßnahmen, um die zu schwere wirtschaftliche Situation zu überwinden. Ein Jahrzehnt unter zentralistischer Leitung wird ohne Einschreiten der Regierung ein unvermeidliches Ende finden und scheitern“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    der Sachse

    Diese Regierung wird nicht „Einschreiten“, weil sie die wahren Ursachen dieser Krise ignoriert oder nicht erkennen will. Das ist diesem System eigen, die Realitaeten zu verdrehen und zu ignorieren. Beispiele gibt es auf der Welt genug. Eines habe ich selber erlebt (1949 – 1989, die Honnecker, Sindermann, Mielke und Co.).

  2. 2
    thor

    Hä? Wer glaubt denn allen Ernstes daran, das diese Regierung vorhat, wegen irgendetwas einzuschreiten? Alle Aktionen dieser Regierung sind von langer Hand geplant. Wie macht man sich reich? Indem man den produzierenden Sektor zerstört und gleichzeitig auffüllt mit Importen an denen sich prächtig mehrere tausend Prozent verdienen lässt…. Man kauft von Kuba irgendwelchen Kram zum vierfach höheren Weltmarktpreis ein, 300% verdienen die sozialistischen Brüder und 100% die korrupten Staatsdiener… Hier geht es nur noch darum, die Bankkonten so schnell und effizient wie möglich zu füllen… und es klappt hervorragend, dank einer unglaublich ignoranten Gesellschaft!

    • 2.1
      der Sachse

      Genau so ist das. So leicht kommen die Castros doch nie mehr so leicht an das was sie haben wollen. Ohne Ruecksicht, eiskalt und berechnend. Armes Venezuela, die einfache Bevoelkerung zumindestens. Mehr Worte braucht man hier nicht.

  3. 3
    fideldödeldumm

    Tja Sr. Roig, dann sorgen Sie doch mal dafür, dass ein paar mehr Menschen auf die Straße gehen und rufen einen Generalstreik aus.

    • 3.1
      der Reisende

      fideldoedeldumm wer sol den auf die Strasse gehen??

      • 3.1.1
        fideldödeldumm

        Das Volk, das mit dieser Situation unzufrieden ist. 2002 sind ja auch eine Menge auf der Straße gewesen. Die werden ja nicht alle ausgewandert sein oder durch Telenovelas komplett verblödet sein.

  4. 4
    Inge Alba

    Was soll man denn auf der Strasse? Etwa darauf warten dass einem ein Gummmigeschoss in die Fresse geknallt wird? Oder man für Monate oder noch länger den Schergen im Gefängniss ausgeliefert wird? Auf die Strasse gehen nur die, die schnell zu Fuss sind, ein gutes Netzwerk hinter sich wissen und ja, die, die eben Mut haben, aber wenn man keinen Mut hat, heisst dies noch lange nicht, dass man mit dieser Diktatur einverstanden ist. Vielleicht hat man Rücksichten auf Familienangehörige zu nehmen, vielleicht muss man selbst um´s Überleben kämpfen und hat nicht alle <Zeit der Welt um auf die Strasse zu gehen, Gründe warum jemand nicht geht gibt es sehr viele.

    • 4.1
      fideldödeldumm

      Wenn alle in der Vergangenheit so gedacht hätten, hätte es keinen Umsturz irgendwo gegeben.

  5. 5
    Herbert Merkelbach

    Maduro verkündigte am 27.6.2014 eine Umbildung seines Kabinettes ab dem 1.7.14 bis zum 15.7.14. Damit soll ein neuer Weg eingeschlagen werden: „Hay que pasar a una nueva etapa, una nueva etapa de construcción“.
    Er deutete an, dass dieser Prozess (die Umbildung) ein schwieriger sein wird. Weiter sagte er: „Vamos a una sacudida completa de los mecanismos de gobierno para entrar en una etapa de eficiencia verdadera.“
    Mit anderen Worten: bis jetzt gab es nur Effizienz, jetzt kommt die wahre Effizienz. Meiner Meinung nach wird der Diebstahl der Verbrecherbande in Caracas noch ausgefeilter. Der offene Brief des J. Giordani hinterließ anscheinend ein paar Eindrücke im Kreis der Nepoten, Hyänen, Kreptrokraten, Dieben und Lügnern in der Caracas-Clique.
    Ab dem 1.7.14 werden einige Schädel mit neuen Köpfen in der Bande ausgewechselt; entscheidend ist jedoch, es wird keine Änderung des chavinistischen/sozialistischen Wirtschaftssystem geben. Dafür sorgen schon die Castro-Brüder in Kuba.

    • 5.1
      der Reisende

      Das heisst dann soviel wie den Menschen hier werden die restlichen Eier ganz abgeschnitten ??

      • 5.1.1
        Herbert Merkelbach

        So drastisch möchte ich es nicht ausdrücken. Ändern wird sich allerdings NICHTS.
        In dolartoday wurde vor ein paar Tagen eine Aufzeichnung von dem ehemaligen Botschafter Venezuelas in Deutschland (ca. 9 Minuten lang) veröffentlicht:
        Rodrigo Chaves bezeichnet in der Aufzeichnung den Chavismus als eine Farce in Bezug auf den Sozialismus. Chavismus ist nichts anderes als eine Ausbeutung des venezolanischen Volkes mittels Korruption, Diebstahl, Veruntreuung, Verschwendung von Volksvermögen, Lügen als Kaschierung der Wahrheit.
        HCF fing damit 1998/1999 an, Maduro setzt ihn fort. Das venezolanische Volk ist zu jener Zeit einem wirklichen Rattenfänger aufgesessen. Sein politischer Sohn setzt dessen Politik fort, vielleicht in anderer Form nach dem „Abschiessen“ eines Chávez-Getreuen, wie J. Giordani. Andere werden noch folgen. Dann sind Chávez Kinder (die politischen) unter sich und sind in der Lage ihren Reichtum auf Kosten des Volkes zu vermehren.
        Dem Volk wird die permanente bolivarianische Revolution gepredigt, die Ärmsten bekommen die sogenannten „hand-outs“, die sozialistischen Gaben in Bargeld, damit die Wählerstimmen garantiert sind.
        Ich bin kein Hellseher aber an einem gewissen Zeitpunkt fällt das ganze Kartenhaus in sich zusammen. Die Frage ist doch, wie lange hält sich dieses Regime noch?

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