Im südamerikanischen Land Brasilien sind bei separaten Zwischenfällen zwei Jäger von Ameisenbären der Gattung „Myrmecophaga tridactyla“ getötet worden. Die tödlichen Angriffe ereigneten sich bereits im Jahr 2010 und am 1. August 2012, wurden allerdings erst jetzt durch eine im Magazin „Wilderness and Environmental Medicine“ veröffentlichte Studie bekannt. Der Große Ameisenbär ist ein Säugetier aus der Ordnung der Zahnarmen. Gemeinsam mit den Tamanduas und dem Zwergameisenbären bildet er die Unterordnung der Ameisenbären (Vermilingua). Er ist deren größter Vertreter und kommt in Süd- und Mittelamerika vor, sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet war aber wesentlich größer. Aufgrund von Landschaftszerstörung und Bejagung gilt der Bestand des Großen Ameisenbären als gefährdet, in Argentinien ist die Jagd auf das Tier verboten.
„Beide waren Bauern, jagten und wurden von den verletzten oder gefangenen Tieren angegriffen“, erklärte der für die Studie verantwortliche Autor Vidal Haddad von der Medizinischen Fakultät der Universität im brasilianischen Botucatu (Bundesstaat São Paulo). Demnach war im ersten Fall ein 47-jähriger Mann mit seinen zwei Söhnen und ihren Hunden in der Nähe der Stadt Cruzeiro auf der Jagd. Dabei soll sich der Mann mit einem Messer dem Tier genähert habe. Der bedrohte Ameisenbär richtete sich auf seinen Hinterbeinen auf und verursachte mit seinen vorderen sichelförmigen Krallen tiefe Wunden auf den Schenkeln und Armen des Jägers. Dieser verblutete am Ort des Angriffs.
Beim zweiten Fall aus dem Jahr 2010 handelt es sich um einen 75-jährigen Mann in Jangada, Mato Grosso. Er starb nach dem Angriff des Tieres durch eine zerfetzte Oberschenkelarterie und den daraus resultierenden Blutverlust. Es ist nicht bekannt, ob sein Tod auf das natürliche Abwehrverhalten des Ameisenbäres zurückzuführen ist. Vidal Haddad betonte, dass solche Angriffe selten sind und wies darauf hin, dass das in seinem natürlichen Lebensraum bedrängte Säugetier sich offenbar verteidigt hatte.
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