Venezuela: Regime droht und presst Ex-Geheimdienstchef frei

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Ex-Geheimdienstchef frei gepresst (Foto: Archiv)
Datum: 29. Juli 2014
Uhrzeit: 06:49 Uhr
Leserecho: 17 Kommentare
Autor: Redaktion
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Um die Auslieferung eines ehemaligen Direktors des militärischen Geheimdienstes zu erreichen hat die venezolanische Regierung die niederländische Karibik-Insel Aruba militärisch und wirtschaftlich unter Druck gesetzt. Venezolanische Kriegsschiffe hatten sich am Wochenende Aruba und der Nachbarinsel Curacao genähert, berichtet der Generalstaatsanwalt von Aruba, Peter Blanken, in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“.

„Die Drohung war da. Wir wussten nicht, was dahinter steckte und welche Absichten Caracas verfolgte. Dieses Verhalten hatte die Bevölkerung auf Aruba in Angst und Schrecken versetzt“, so Blanken. Nach seinen Worten hat das Maduro-Regime auch damit gedroht, lebenswichtige Flugverbindungen auf die Inseln Aruba/Cuaraco und zum Festland zu blockieren. Die staatliche venezolanische Ölgesellschaft PDVSA hätte ebenfalls gedroht, „vielleicht von ihrem Vertragsmanagement mit der Curacao Raffinerie zurücktreten“. Laut dem Staatsanwalt wären über 8.000 Arbeitsplätze gefährdet gewesen. Die USA sprachen von einer glaubwürdigen Information und zeigten sich davon überzeugt, dass General Hugo Carvajal „nicht wegen seiner diplomatischen Immunität auf freien Fuß gesetzt wurde“.

Vier Tage nach seiner Festnahme war „El Pollo“ von den Behörden der karibischen Antillen-Insel Aruba freigelassen worden und kehrte nach Venezuela zurück. Das Königreich der Niederlande erklärte ihn zur “Persona non grata” (unerwünschte Person). Sollte er Holland oder die Karibikinseln Curacao, Aruba und Bonaire betreten, wird er verhaftet.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    fideldödeldumm

    Warum sollte er denn beim nächsten Mal verhaftet werden? Die Roten wissen doch nun, das die Kasköppe keine Eier haben. Lächerliches Volk mit ihrem Prinz Pilsje an der Spitze.

    • 1.1
      alexandro

      nicht nur das,auch die Amis haben keine Eier, Sie hätten nur schnell genug zugreifen müssen. Aber dann währen sie möglicherweise in Zugzwang gekommen,wenn Sie was Sie längst wissen bestätigt bekommen hätten, wie die offiziellen Chavisten in den internationalen Drogenhandel verstrickt sind

      • 1.1.1
        pandora

        „schnell genug zugreifen“ ist leichter gesagt als getan , denn es gibt bestimmte Richtlinien bei solchen Auslieferungsverfahren ( leider ) … und jeder noch so kleine Verfahrensfehler kann damit zur Freilassung fuehren . Diese Verbrecher haben die besten und bestbezahltesten Anwaelte hinter sich .

    • 1.2
      Martin Bauer

      Das entspricht nun ganz und gar nicht der Realität, bei allem Respekt.

  2. 2
    Inge Alba

    Ja, wir hier im Forum haben es da leichter, Käsköpe und so, aber auf der anderen Seite verstehe ich eben diese Käsköpe, hätte irgend jemand im Ernstfall einen Finger für die Inseln krumm gemacht? Nein, keiner will sich in so eine Sache verstricken lassen, sind ja nur ein paar unbedeutende Inselchen, egal zu wem sie nun denn gehören. Wahrscheinlich hätte der Vogelzwitscherer sich die Inselchen auch noch unter den Nagel reissen können und die Welt hätte gesagt, na so was…
    Ja, es kommt darauf hinaus, will Vzla. frei sein von dem Vogeldompteur? Dann muss sich seine Bevölkerung nun mal massiv auf die Hinterbeinchen stellen, alle die dagegen sind und nicht nur von anderen (dem Ausland) ein Machtwort und Eingreifen verlangen. Ja, auch Einschränkungen jeder Art gehören dazu, also, was ist da so schlimm einen Generalstreik anzuzetteln? Und bitte nicht nur 3 Tage, nein, so lange wie nötig um 1. die Inhaftierten freizupressen, 2. ja, was will man eigentlich noch? Freie Wahlen? Gibt es dort so oder so nicht. Maduro soll abdanken? Der hält sich so lange fest bis Castro sagt lass los Bruder. Kubanisches Militär ausser Landes ist, wäre eine gute Forderung, nur müsste man all dies auch kontrollieren können, wer sollte dies tun? Eines dieser korrupten Nachbarländer? Wo ist der Plan für danach? Hat ihn jemand? Hat Venezuela eine politische „charismatische“ Figur, der man ein geregeltes „danach“ zutrauen kann? Oder wieder nur so Wirrköpfe, die links, oder rechts, oder einfach nur geil mauf´s regieren sind? Etwas Erfahrung sollten sie auch noch haben, aber jung und dynamisch, gleichzeitig Versöhnung anstreben zwischen den Machtblock´s. Alles sehr dificil.

    • 2.1
      Caramba

      Der „Ernstfall“ von dem Du sprichst, wäre gewesen, dass die venezolanische Marine auf holländische Soldaten schiesst – also auf Soldaten eines NATO-Landes. Hätte im Ernstfall jemand geholfen? Ja! Wir wären dazu sogar verpflichtet, es müsste nicht mal im Parlament abgestimmt werden. Und die USA auch, die übrigens auf Curacao einen Air Force Stützpunkt haben.
      Ich glaube nicht, dass die Holländer wegen der venezolanischen Marine eingeknickt sind…….
      Die würden zwar ein paar anfängliche Erfolge verbuchen und ein paar Coast Guard Kutter versenken, aber der Reaktion hätte Vzla nichts entgegenzusetzen, der Krieg wäre in einer Woche vorbei und Maduro Geschichte. Schade, dass die nicht geschossen haben…….

      • 2.1.1
        VE-GE

        Also Caramba da muss ich dir Recht geben. Wenn es nur an einigen Kriegsschiffen gelegen hat welche vor der Kueste von Aruba waren ist das mehr als laecherlich. Ich glaube auch nicht das die V-Marine auch nur einen Schuss abgefaeuert haetten. Da hat die PDVSA mehr Druck aufgebaut denke ich und es werden wohl noch andere Gruende sein welche wir nicht kennen oder noch nicht kennen!

      • 2.1.2
        Herbert Merkelbach

        Ich muss hier widersprechen. Paragraph 4 des Natovertrages gegrenzt das Einsatzgebiet auf Nordamerika ohne Mexiko und Europa (einschliesslich des Mittelmeerraumes), also von Spitzbergen im Norden bis zur Nordküste Afrikas.
        Ein Verteidigungsfall in der Karibik wäre ausgeschlossen. Ob Nato-Truppen in der Karibik wirklich eingesetzt worden wären, ist m. E. pure Spekulation.

      • 2.1.3
        Martin Bauer

        Mag sein. Aber die Niederländisch Antillen sind europäisches Hoheitsgebiet. Ich bin sicher, ein Angriff auf eine dieser Inseln würde genauso ohne lange Diskussion und Zögern beantwortet, als würde es sich um Puerto Rico oder Guam handeln, oder die Falklands, was die Engländer auch ohne NATO Hilfe regeln konnten.

    • 2.2
      Martin Bauer

      Dort ist u.a. zumindest ein atomares U-Boot der US Marine mit cruise missiles zugegen. Ein militärischer Angriff auf eine dieser Inseln würde das rasche und nachhaltige Verschwinden des PSUV-Spuks einleiten.
      Man darf auch nicht vergessen, dass Holland nach wie vor eine der politisch einflussreichsten Handelsnationen ist, mit einer geschickten „Low-Profile“ Politik.

      • 2.2.1
        Herbert Merkelbach

        Ich bin auch überzeugt, dass in diesem Fall alleine die wirtschaftlichen Interessen den Ton angaben. Was allerdings nicht heißt, dass der General in Frieden leben kann.

    • 2.3
      der Reisende

      Inge Alba ich lebe schon 20Jaehrchen hier in Vencubaela wie soll man mit einem Eier-losen Volk einen Generalstreik ausrufen?
      Es ist so als wollte man ein Auto ohne Benzin fahren.Also unmoeglich.

  3. 3
    Annaconda

    Das war wiedermal Diplomatie vom Feinsten , Stil Chavista.Auch wenn sie dies nun hier wie einen Erfolg feiern muss erwaehnt werden, seine „Befreiung“ ist belanglos fuer die Schuldfrage,die Anklagepunkte bestehen weiterhin.Und eins ist mit diesem Vorgehen ja ersichtlich geworden: waere Carvajal ein Engel und wuesste nicht zuviele Details über Konektionen Regierung und Militaers mit dem Drogenhandel etc. ,haetten sie nicht so gehandelt, wie ja oben im Artikel erwaehnt.Denn : betroffene Hunde bellen.Die Gesten der Mittaeter hier,als er mit dem Flugzeug in Maiquetia landete,sprachen Baende.Die überschwengliche Freude bei seinem Empfang und die Erleichterung nochmal den Kopf aus der Schlinge gezogen zu haben,sah sogar ein Blinder .

  4. Die Gefahr das PDVSA aussteigt von den Raffinerien ist gegeben, dazu kommt das der Tourismus für die Inseln sehr signifikant ist. Wegen das alles und die Folgen Krach zu bekommen mit Venezuela war die Sache nicht wert. Zumindest wissen diese Delinkuenten jetzt das sie sich nicht so frei „da draussen“ benehmen können. Was ärgert ist das der blasse Pollo kaum ist er gelandet in Venezuela behauptet dass beide, der Fiscal und Procurador von Aruba, korrupt wären. Also der Blanken sollte mal was dazu sagen

    • 4.1
      Annaconda

      @Guillermo…..das liebt man ja, kaum im eignen Gehege und gleich den Mund“Schnabel“ auftun.Ese pollo esta frito!In Zukunft heisst es Urlaub in Venezuela,Kuba,Nordkorea etc.machen.

      • 4.1.1
        Caramba

        Ja, und dazu die Flugrouten vorsichtig wählen….*gg*

      • 4.1.2
        Annaconda

        Würde vorschlagen ,eine Gruppenreise mit Route über Donetsk, vielleicht erwischt es mal die Richtigen?

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