Am Donnerstag (21.) starten vom Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) zwei weitere Galileo-Satelliten. Damit erhöht sich die Anzahl der sich in einer Umlaufbahn befindenden Satelliten des Satellitennavigationsprogramms der EU auf sechs. Der Start erfolgt um 14.31 Uhr MEZ, kann im Internet mitverfolgt werden und gilt als ein weiterer Meilenstein für Galileo auf dem Weg zu einem eigenständigen europäischen Satellitennavigationssystem. Diese beiden Satelliten sind die ersten einer neuen Reihe, die vollständig Eigentum der EU ist. Mit dem bevorstehenden Eintreffen einer neuen Welle solcher Satelliten zusätzlich zu den bereits vorhandenen werden sich sowohl die Verfügbarkeit des Galileo-Signals als auch seine Abdeckung schrittweise verbessern und die EU geht einen Schritt weiter in Richtung auf die vollständige Betriebsbereitschaft des Programms. Die Satelliten, die morgen gestartet werden, wurden nach den beiden Schulkindern Doresa und Milena benannt, die den EU-weiten Malwettbewerb gewannen, mit dem zwei Namen für die Satelliten gefunden werden sollten.
Ferdinando Nelli Feroci, der EU-Kommissar für Industrie und Unternehmen, erklärte hierzu: „Mit dem Start dieser beiden Satelliten treten wir in die Phase der vollständigen Betriebsbereitschaft von Galileo ein. Damit wird dem Programm Galileo neuer Elan verliehen, diesem wahrhaft europäischen Projekt, das sich auf die Ressourcen der EU-Länder stützt, um so größtmöglichen Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger der EU zu erzielen. Galileo wird in einem technologischen Grenzbereich eingesetzt und bietet Anwendungen mit einem enormen wirtschaftlichen Potenzial, wodurch die Ziele der EU in den Bereichen Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit unterstützt werden. Ich freue mich auch, mitteilen zu können, dass die EU ab 2015 in der Lage sein wird, eine europäische „Ariane-5-Trägerrakete“ zu verwenden. Es handelt sich dabei um einen neuen Auftrag für die EU-Raumfahrtindustrie im Wert von 500 Mio. EUR.“
Die von Galileo bereitgestellten verbesserten Positions- und Zeitinformationen werden positive Auswirkungen auf viele Dienste und Nutzer in Europa mit sich bringen. Produkte, die Menschen täglich nutzen, beispielsweise bordeigene Fahrzeugnavigationssysteme und Mobiltelefone, werden von der zusätzlichen Genauigkeit von Galileo profitieren. Die Galileo-Daten für Satellitennavigation werden auch den sogenannten kritischen Dienstleistungen zu Gute kommen, z. B. werden die Verkehrssysteme Straße und Schiene sicherer und unsere Reaktionen auf Notsituationen verbessert.
Update 23. August
Die mit einer russischen Sojus-Rakete gestarteten Satelliten müssen möglicherweise aufgegeben werden, da sie nach Angaben der Europäischen Raumfahrtorganisation (Esa) nicht in der richtigen Umlaufbahn um die Erde kreisen.
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