Kuba: Gewerkschafter seit 90 Tagen im Hungerstreik

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Acht Jahre im Gefängnis wegen konstruierter Anklage (Foto: Archiv)
Datum: 18. September 2014
Uhrzeit: 07:47 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der inhaftierte unabhängige Gewerkschafter Vladimir Morera Bacallao ist seit 90 Tagen im Hungerstreik, um gegen seine unrechtmäßige Inhaftierung zu protestieren. Er schwebt in akuter Lebensgefahr, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Aufgrund seines schlechten gesundheitlichen Zustandes wurde Bacallao vor zwei Wochen in das Arnaldo Milían Castro-Krankenhaus in Santa Clara in der Provinz Villa Clara eingeliefert. Nach Angabe seiner Schwester Vilma Morera Bacallao verliert er immer wieder das Bewusstsein.

Vladimir Morera Bacallao ist Mitglied des „Verbands unabhängiger kubanischer Arbeiter“ (CTIC) und wurde am 18. Oktober 2013 zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt. Vorgeworfen wird ihm „Missachtung“, „Störung der öffentlichen Ordnung“ und „tätlicher Angriff“. Am 14. Februar 2013 soll er angeblich mit Jorge Ramírez Caldéron, ebenfalls Mitglied des „Verbands unabhängiger kubanischer Arbeiter“ Beamte des Castro-Regimes angegriffen haben.

An diesem Tag wehrten sich die beiden Gewerkschafter gegen einen Angriff der kubanischen Staatssicherheit auf das Haus der Regimekritikerin Nélida Lima Conde. Dabei skandierten sie „Nieder mit Fidel Castro“ und „Es leben die Menschenrechte“. Morera Bacallao wurde von den Stasi-Beamten gewaltsam festgenommen, mit Gas betäubt und in ein Fahrzeug gezerrt.

Abkommen der EU mit Kuba muss an Einhaltung international gültiger Menschenrechtsstandards geknüpft werden
„Die Anklagepunkte sind frei erfunden, Bacallao wurde vielmehr wegen seiner beständigen Regimekritik inhaftiert“, empört sich IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. „Die Europäische Union muss in ihren aktuellen Verhandlungen mit Kuba über ein neues Abkommen fordern, dass die Kubaner ihre gewerkschaftliche Vertretung künftig selbst bestimmen dürfen“, so Lessenthin weiter.

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